32.
1. O wie herrlich ist dieser Handel, wie göttlich diese Möglichkeit, etwas zu kaufen! Um Geld erkauft sich jemand Unvergänglichkeit, und indem er die vergänglichen Güter dieser Welt hingibt, empfängt er für sie eine ewige Heimat im Himmel. 2. Fahre mit deinem Schiff zu diesem Jahrmarkt,1 du Reicher, wenn du klug bist, und wenn es nötig ist, mache die Runde auf der S. 264 ganzen Erde!2 Spare nicht Gefahren und Mühen, damit du hier auf Erden ein Himmelreich kaufen kannst! 3. Warum machen dir durchscheinende Steine und Smaragde eine solche Freude und ein Haus, das dem Feuer zur Nahrung3 oder der Zeit zum Spielzeug4 oder dem Erdbeben zum Beiwerk5 oder dem Tyrannen zum Gegenstand seiner frevelhaften Laune wird? 4. Begehre darnach, eine Wohnung im Himmel zu erhalten und zusammen mit Gott zu herrschen! Diese Herrschaft wird dir ein Mensch geben, indem er Gottes Stelle vertritt. Wenn er hier auf Erden nur wenig empfängt, wird er dich dort im Jenseits durch alle Ewigkeiten hindurch zu seinem Hausgenosse machen. 5. Flehe ihn an, damit er etwas annimmt! Beeile dich, strenge alle deine Kräfte an, fürchte dich davor, daß er nichts von dir wissen will! Denn nicht er hat den Befehl erhalten, etwas anzunehmen, sondern du den Befehl, etwas zu geben. 6. Indessen hat der Herr auch nicht gesagt: „Gib!“ oder „Gewähre!“ oder „Erweise Wohltaten!“ oder „Hilf!“, sondern: „Mach dir einen Freund!“6 Zum Freund wird aber einer nicht infolge einer einzigen Gabe, sondern infolge einer völligen Hilfe und auf Grund eines lange währenden Verkehrs; denn auch der Glaube und die Liebe und die Enthaltsamkeit sind nicht das Werk eines einzigen Tages, sondern „wer bis ans Ende standhält, der wird gerettet werden“.7
Das hier verwendete, auch Hebr 12,22 gebrauchte Wort (xxx) bedeutet zunächst „Festversammlung“, dann überhaupt jede Versammlung, auch zum Zweck des Kaufens und Verkaufens. ↩
Vgl. Mt 23,15. Die gleiche sprachliche Wendung findet sich bei Xenophon, Ages. 9,3. ↩
Zu (xxx) vgl. Porph. ad Marc. 19 p. 204,4 Nauck. ↩
Ähnlich sagt Gregorius von Nazianz, Orat. 37,11 (Migne S. Gr. 36 Col. 296), daß die Schönheit ein Spielzeug der Zeit und der Krankheit sei. ↩
Damit ist gemeint, daß ein Erdbeben neben vielem andern auch ein solches Haus zerstören kann. ↩
Vgl. Lk 16,9. ↩
Mt 10,22: Mk 13,13. ↩
