13.
Inzwischen war die Mutter ins Vollalter gekommen und schied zu Gott hinüber, indem sie in den Armen ihrer beiden Kinder ihr Leben aushauchte1. Erwähnung verdient ihr Segensspruch, den sie über ihre Kinder sprach, indem sie sich sowohl aller abwesenden in Liebe erinnerte, so daß keines ihres Segens verlustig ging, als auch besonders die bei ihr anwesenden Gott im Gebete anempfahl. Wie nämlich diese zwei neben ihr zu beiden Seiten ihres Lagers saßen, faßte sie ihre beiden Kinder je mit einer Hand an und betete mit ihren letzten Worten also zu Gott: „Dir, o Herr, weihe ich die Erstlingsgabe und den Zehnten meiner Mutterschmerzen. Erstlingsgabe S. 348 ist mir diese Erstgeborene und Zehnter hier dies letzte Kind meiner Schmerzen. Dir ist im Gesetz beides geheiligt und dir gehören sie als Geschenke an. So komme denn dein Segen auf diesen meinen Erstling und diesen Zehnten!“ wobei sie mit diesen hinweisenden Worten die Tochter und den Sohn meinte. Und wie sie zu segnen aufhörte, hörte auch ihr Leben auf, nachdem sie noch ihren Kindern aufgetragen hatte, im väterlichen Grab ihren Leib zu bestatten. Diese erfüllten den Auftrag und strebten dann noch mehr nach der Weisheitsliebe, indem sie immer mit ihrem eigenen Leben wetteiferten und die erreichten Tugenden durch die nachfolgenden in Schatten stellten.
Der Tod der hl. Emmelia, Mutter von Makrina, Basilius, Gregor von Nyssa, Petrus von Sebaste sowie sechs weiteren Kindern erfolgte gegen Ende des Jahres 375. ↩
