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[Forts. v. S. 360 ] Unter diesen war eine gar ehrbare Frau, durch Reichtum, hohes Geschlecht, körperliche Schönheit und sonstige Zier sehr geachtet; in ihrer Jugend hatte sie sich mit einem Mann aus höherem Stand vermählt; nachdem sie nur kurze Zeit mit ihm verlebt hatte, wurde ihre Verbindung noch in der Blüte ihrer Jugendzeit getrennt, und dann hatte sie die erhabene Makrina zur Wächterin und Leiterin ihrer Witwenschaft gemacht und lebte meistens mit den Jungfrauen zusammen, indem sie von ihnen das Tugendleben erlernte. ― Vestiana hieß die Jungfrau, und ihr Vater war Araxius, einer von denen, welche den Rat der Hypaten bildeten. Zu ihr sagte ich, niemand werde es verübeln, wenn man jetzt wenigstens ihrem Leib einen besseren Schmuck anlege und mit weißen Kleidern ihr reines und unbeflecktes Fleisch schmücke. Sie aber erwiderte, man müsse sich erkundigen, was die Heilige hierüber für gut befunden habe; denn es wäre nicht recht, wenn wir etwas gegen ihre Anordnung besorgten. Jedenfalls aber sei das, was Gott lieb und wohlgefällig sei, auch jener angenehm.
