41. Weissagung über die Herrschaft Christi.
S. 108 Und wieder in einer andern Weissagung kündet der prophetische Geist durch denselben David an, daß Christus nach seiner Kreuzigung als König herrschen wird; er spricht also: „Singet dem Herrn alle Welt und verkündet Tag um Tag seine Hülfe; denn groß ist der Herr und überaus lobwürdig, furchtbar mehr denn alle Götter; denn alle Götter der Heiden sind nur Trugbilder von Dämonen, Gott aber hat die Himmel gemacht, Ruhm und Ehre vor seinem Angesichte, Macht und Jubel an der Stätte seines Heiligtums; gebet dem Herrn, dem Vater der Zeiten, Ehre! Bringet Dank, tretet vor sein Antlitz und betet an in seinen heiligen Hallen! Es fürchte sich vor seinem Antlitz die ganze Erde, sie richte sich auf und wanke nicht! Freude soll herrschen unter den Heiden: der Herr ist Herrscher geworden“ vom Holze her!1
[1]Chronik 16,23-31; Ps. 95,1-10. Den Wortlaut dieser Verse hat Justin vielfach umgestaltet. Die Schlußworte „vom Holze her“ (ἀπὸ τοῦ ξύλου), die für messianische Bedeutung des Psalms ausschlaggebend sind, finden sich weder im Hebräischen noch in der LXX noch in der Itala und Vulgata; da aber viele lateinische Väter, mit Tertullian anfangend, sie kennen, so ist anzunehmen, daß der Psalm im kirchlichen Gebrauch schon zu Justins Zeit diesen Zusatz hatte; vgl. im kirchlichen Hymnus „Vexilla regis prodeunt“ die Strophe: „Impleta sunt quae concinit / David fideli carmine / Dicendo nationibus / Regnavit a ligno deus.“ ↩
