62. Nachäffung der Taufe durch die Dämonen.
Auch von diesem Bade hatten die Dämonen gehört, da es durch den Propheten1 vorausgesagt worden war; darum machten sie, daß auch die sich besprengen, welche ihre Heiligtümer betreten und ihnen nahen, um Spenden und Opferdampf darzubringen2; ja sie veranlassen die Besucher, sich vor dem Eintritt in die Heiligtümer, wo sie ihren Sitz aufgeschlagen haben, vollständig zu baden3. Daß auch die, welche ihre Heiligtümer betreten und ihnen dienen, von den Priestern S. 131 aufgefordert werden, ihre Schuhe abzulegen4, haben die Dämonen dem, was dem vorhin genannten Propheten Moses begegnet ist, abgesehen und nachgemacht. Um jene Zeit nämlich, als Moses den Befehl erhielt, nach Ägypten hinabzugehen und das dort weilende israelitische Volk hinauszuführen, näherte sich ihm, während er im Lande Arabien die Schafe seines mütterlichen Oheims5 weidete, unser Christus in Feuersgestalt aus einem Dornbusch und sprach zu ihm: „Lege deine Schuhe ab, komm näher und höre!“6 Der aber zog sie aus, kam heran und hörte, er solle nach Ägypten gehen und das israelitische Volk von dort wegführen; auch empfing er gewaltige Kraft von dem Christus, der zu ihm in Feuersgestalt gesprochen hatte. Er ging hinab und führte das Volk heraus, nachdem er große Wundertaten vollbracht hatte, die ihr, wenn ihr sie wissen wollt, genauer aus seinen Schriften kennen lernen könnt.
Is. 1,16-20; vgl. oben c. 61. ↩
An den Eingängen der heidnischen Tempel und der christlichen Kirchen waren Wasserbehälter angebracht, aus deren Wasser man sich wusch. Homer sagt (Il. 1,449): „Sie wuschen sich alsdann die Hände und nahmen die geheiligten Gerstenkörner in die Hand.“ ↩
Daß vollständiges Waschen und Baden des Körpers bei den Christen sogar vor dem Gebete geschah, bezeugt Tertullian (de orat. c. 11). ↩
Bei allen alten Völkern durfte man die Heiligtümer nur barfüßig betreten; ebenso ist es heute noch bei den Indern und Mohammedanern. Auch die jüdischen Priester mußten vor dem Eintritt in das Heiligtum die Schuhe ausziehen (Ex. 30,19). ↩
vielmehr Schwiegervaters. ↩
Ex. 3,5. ↩
