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1.1 Da man aber das Haarschneiden nicht zur Verschönerung vornehmen soll, sondern weil es nötig ist, so soll man das Kopfhaar schneiden, damit es nicht zu lang wird und beim Herabhängen das Sehen hindert, und vielleicht auch die Haare am Schnurrbart, wenn sie beim Essen verunreinigt werden, aber nicht mit dem Rasiermesser (denn das wäre ungehörig), sondern mit der Haarschere;2 die Haare am Kinn aber, die einem nichts S. a190 zu leide tun, soll man in Ruhe lassen, da sie dem Gesicht ein würdiges Aussehen geben, das (die anderen) zu scheuer Zurückhaltung veranlaßt.3
2. Viele hält aber auch ihre äußere Erscheinung davon ab, zu sündigen, weil sie durch sie leicht überführt werden können; für diejenigen dagegen, die nicht4 offenkundig sündigen wollen, ist es sehr erwünscht, wenn ihre äußere Erscheinung leicht verborgen bleibt und nichts Auffälliges an sich hat; sie hüllen sich gewissermaßen in ihre unauffällige Erscheinung und werden so den Leuten aus der großen Masse, die freveln können, weil niemand sie kennt, ganz ähnlich und haben den Vorteil, daß sie unbesorgt sündigen können.
