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1. Infolge davon entstehen auch die sinnlichen Begierden, da die überflüssigen Stoffe den Zeugungsgliedern zuströmen. Deshalb muß man mit angemessener Bewegung diese überflüssigen Stoffe lösen und zur Verdauung zubereiten, infolge deren die Schönheit mit ihrer roten Gesichtsfarbe entsteht.
2. Es ist aber ungereimt, wenn die „nach dem Bild und nach der Ähnlichkeit Gottes“1 Geschaffenen ihre Mißachtung des Vorbildes dadurch zeigen, daß sie eine Verschönerung durch Fremdes für nötig halten, und wenn sie die niedrige menschliche Kunst der göttlichen Schöpfung vorziehen.
3. Der Erzieher befiehlt aber, daß die Weiber einhergehen „in züchtiger Kleidung und sich schmücken mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit“,2 „Untertan ihren Ehemännern, damit auch solche Männer, die etwa dem Wort nicht gehorchen, durch den Wandel ihrer Frauen ohne Wort gewonnen werden, wenn sie sehen“, so heißt es, „euren keuschen Wandel im Wort; euer Schmuck soll aber nicht der äußerliche sein, der in kunstvollem Haargeflecht und dem Anlegen goldenen Geschmeides und dem Anziehen prächtiger Kleider besteht, sondern der verborgene Mensch des Herzens in der unvergänglichen Art des sanftmütigen und stillen Geistes, die vor Gottes Augen kostbar ist.“3
