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1. Vortrefflich ist aber auch jenes Wort: „Und überhaupt versteh’ ich nicht Zu lispeln statt zu sprechen oder weichlich gar Umherzugehn mit künstlich schief geneigtem Hals, Wie in der Stadt ich viele Lotterbuben seh’ Und solche, die mit Pech das Haar sich ausgerupft.“1
2. Die weibischen Bewegungen aber und das weichliche und lüsterne Benehmen darf man durchaus nicht aufkommen lassen; denn die üppige Art der Bewegung beim Gehen und „der zierlich geschwänzelte Schritt“,2 wie Anakreon sagt, ist nach meiner Ansicht durchaus Dirnenart. Auch die Komödie sagt, „es sei Zeit, von den Fußspuren der Dirnen und ihrem üppigen Treiben abzustehen“.3
3. „Die Fußspuren der Dirne sind nicht auf die Wahrheit hin gerichtet; denn sie beschreitet nicht S. a196 die Wege des Lebens, sondern trügerisch sind ihre Gleise und nicht leicht zu erkennen.“4 Vor allem aber muß man mit den Augen vorsichtig sein, weil es weniger schlimm ist, mit den Füßen als mit den Augen auszugleiten.5
