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1. Es sollte sich also nicht einmal in Bewegungen oder Stellungen jemals die Schmach der Unmännlichkeit finden lassen. Wer gesunden Sinnes ist, der sollte die Diener auch nicht wie Lasttiere verwenden.1
2. Denn wie jenen befohlen wird, „in aller Furcht den Herren Untertan zu sein, nicht nur den gütigen und gelinden, sondern auch den launischen“,2 wie Petrus sagt, so steht den Herren die Billigkeit und die Langmut und die Freundlichkeit wohl an. „Schließlich“, so heißt es, „seid alle einträchtig, mitleidig, voll Liebe gegen die Brüder, barmherzig, demütig“, und was dann noch folgt, „damit ihr Segen ererbet!“3
3. Ein schönes und liebenswertes Bild eines Jünglings scheint Zenon von Kition zu zeichnen und gibt seiner Gestalt folgende Züge: „Sein Gesicht soll rein sein, die Augenbrauen nicht herabhängend und das Auge nicht weit aufgerissen, aber auch nicht gebrochen; der Nacken soll nicht zurückgebogen sein, und die Glieder des Körpers sollen nicht schlaff sein, sondern angespannt, solchen ähnlich, die zu raschem Handeln bereit sind; es zeige sich scharfe und verständige Erfassung der Rede und Festhalten des richtig Gesagten; und die Haltung und die Bewegungen seien so, daß sie den Zuchtlosen keinen Anlaß zu Hoffnung geben.
4. Es zeige sich der Schmuck schamhafter Gesinnung und männlichen Wesens! Fern bleibe aber auch die Neigung, sich bei den Läden der Salbenhändler und der Goldschmiede und der Wollhändler herumzutreiben oder sich bei den übrigen Verkaufsbuden aufzuhalten, wo manche nach S. a200 Dirnenart geschmückt wie Mädchen, die in einem Bordell bereitsitzen, den ganzen Tag zubringen.“4
