46.
1. Nun hat es sich das Gesetz zur Aufgabe gemacht, uns aus der Schwelgerei und aller Unordnung herauszuführen; und dies ist sein Ziel, und aus der Ungerechtigkeit zur Gerechtigkeit zu bringen, dadurch, daß wir uns entschließen, die Ehe und das Kinderzeugen und den ganzen Wandel sittsam zu führen.
2. Der Herr kommt nicht, „um das Gesetz aufzulösen, sondern, um es zu erfüllen“;1 zu erfüllen aber nicht in dem Sinn, als ob ihm noch etwas gemangelt hätte, sondern dadurch, daß die im Gesetz gegebenen Weissagungen durch seine Erscheinung erfüllt wurden; denn die Forderungen richtigen Wandels wurden auch denen, die vor dem Gesetz gerecht lebten, durch den Logos verkündigt.2
3. Die große Masse nun, die von der Enthaltsamkeit nichts weiß, wandelt im Leibe, S. a285 nicht im Geiste.3 „Erde und Asche“4 ist aber der Körper ohne Geist. Nun verurteilt der Herr den Ehebruch, der nur in Gedanken geschieht.5
4. Wie denn? Ist es denn nicht möglich, auch in der Ehe enthaltsam zu bleiben und nicht zu versuchen, das zu trennen, „was Gott zusammengefügt hat“?6 Denn dergleichen lehren diejenigen, die die eheliche Verbindung spalten wollen, um derentwillen auch der (Christen-) Name gelästert wird.7
5. Wenn diese Leute eher sagen, der Geschlechtsverkehr sei etwas Unreines, während sie doch auch selbst ihr Dasein durch Geschlechtsverkehr erhalten haben, wie sollten sie da nicht unrein sein? Von denen, die geheiligt sind, ist, meine ich, auch der Same heilig.
