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1. Wenn sie also, wie sie behaupten, die Auferstehung bereits erlangt haben und deswegen die Ehe verwerfen, so sollen sie auch nicht essen und trinken. Denn der Apostel sagte, daß bei der Auferstehung der Bauch und die Speisen zunichte würden.
2. Warum also hungern und S. a286 dürsten sie und erleiden die Schwächen des Fleisches und all das andere, was derjenige nicht mehr erleiden wird, der durch Christus die erwartete Auferstehung in ihrer Vollkommenheit erlangt hat? Aber auch die Verehrer der Götzenbilder enthalten sich der Speisen und zugleich des Liebesgenusses.
3.„Das Reich Gottes“, heißt es, „besteht nicht in Essen und Trinken.“1 So lassen es sich auch die Magier angelegen sein, sich des Weines und zugleich des Lebenden (d.h. des Fleisches) und des Liebesgenusses zu enthalten, während sie Engeln und Dämonen dienen. Wie aber die Demut in sanfter Gesinnung besteht und nicht darin, daß man den Körper schlecht behandelt,2 so ist auch die Enthaltsamkeit eine Tugend der Seele, da sie sich nicht in der Öffentlichkeit zeigt, sondern im Verborgenen bleibt.
