56.
1. Er hinderte also nicht, daß man in rechter Weise reich ist, sondern nur, daß man mit Unrecht und mit Unersättlichkeit reich ist. Denn „Besitz, der rasch und mit Unrecht gewonnen wird, nimmt ab“.1 Denn „es gibt solche, die (reichlich) säen und noch mehr ernten, und solche, die sammeln und doch ärmer werden“.2 Von ihnen steht geschrieben: „Reichtum teilte er aus, er gab den Armen, seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.“3
2. Denn jener, „der ausstreut und noch mehr sammelt“, das ist der, der durch die Hingabe von irdischem und vergänglichem Gut sich das Himmlische und Ewige erwirbt;4; von ihm verschieden ist derjenige, der niemandem mitteilt, der törichterweise „sich Schätze auf Erden sammelt, wo Motten und Rost sie S. a291 zerstören“5 (von ihm steht geschrieben: „Wer Lohn sammelt, der sammelt in einen durchlöcherten Beutel“6)
3. Von dessen Land sagt der Herr im Evangelium, daß es gut getragen habe; da habe er in der Absicht, die Früchte aufzubewahren, größere Scheunen bauen wollen und habe entsprechend der dramatischen Darstellung zu sich selbst gesagt: „Du hast einen reichen Vorrat für viele Jahre aufgespeichert; iß, trink, laß es dir wohl sein! O du Tor, sagte der Herr; denn noch in dieser Nacht fordert man dir dein Leben ab. Wem soll dann das zufallen, was du zugerichtet hast?“7
