67.
1. So ist Platon der Meinung, daß es auch unter den Barbaren manche Philosophen gebe, während andererseits Epikuros annimmt, daß nur Griechen philosophieren können.1
2. Und im „Gastmahl“ lobt Platon die Barbaren, weil sie sich in hervorragender Weise um die Gesetzgebung gekümmert hätten. „Hochgeehrt sind bei euch Solon“, sagt er, „ wegen seiner guten Gesetze, und andere Männer an vielen anderen Orten, sowohl bei Griechen als auch bei Barbaren, und für sie sind auch schon viele Heiligtümer errichtet worden wegen solcher (geistiger) Kinder.“2
3. Daß aber die Barbaren ihre Gesetzgeber und Lehrer in hervorragender Weise ehrten, das zeigt sich darin, daß sie sie Götter nannten.
4. Denn nach ihrer Annahme verließen edle Seelen den, wie Platon sagt, „überhimmlischen Raum“3 und gewannen es über sich, in diesen Abgrund herabzukommen, nahmen einen Leib an und ließen alle S. a64 Übel dieses irdischen Lebens über sich ergehen, aus Fürsorge für das Menschengeschlecht; das sind sie, die Gesetze haben und Philosophie verkündeten, „ein Gut, wie es größer für das Menschengeschlecht niemals von den Göttern kam, noch jemals kommen wird.“4
Epikuros Fr. 226 Usener. ↩
Vgl. Platon, Symposion p.209 DE; am Anfang des Zitats ist vielleicht aus Platon herzustellen: (xxx) „timos de gar hymin Solon dia nomous agathous“, phäsi. ↩
Nur diese Worte stehen bei Platon, Phaidros p.247 C, das übrige findet sich bei ihm nicht. ↩
Platon, Timaios p.47 AB. ↩
