25. Sechstes Buch.
Doch das sechste Buch macht nunmehr den ganzen Trug der irrlehrerischen Behauptung offenbar. Denn um für ihre Behauptungen Vertrauen zu gewinnen, haben sie die Behauptungen und Fehler der Irrlehrer verurteilt, nämlich des Valentinus1 und des Sabellius2 und des Manichäus3 und Hieracas4 und haben heimlich die rechtgläubigen Lehren der Kirche als Deckmantel ihres gottlosen Bekenntnisses entwendet; sie wollten die S. 88 Worte der Ungläubigen in ein besseres Gewand kleiden, unscharfe Bezeichnungen anwenden und so durch die verurteilte Gottlosigkeit die rechtgläubige Lehre vernichten. Wir aber haben die Behauptungen und Bekenntnisse der einzelnen aufgezeigt und die heiligen Verkündigungen der Kirche vollständig dargelegt. Dabei haben wir nichts durchgehen lassen, was mit den verurteilten Irrlehrern gemeinsam wäre, um unter Verwerfung dessen, was zu verwerfen war, allein dem zu folgen, was ehrfürchtige Gefolgschaft verdient, der dargelegten Lehre nämlich, daß der Herr Jesus Christus Sohn Gottes sei, (dem also,) was am heftigsten von ihnen geleugnet wurde. So gibt Zeugnis von ihm der Vater, so bekennt der Sohn von sich selbst, so lehren die Apostel, so glauben die Frommen, so gestehen es laut die Teufel, so bekennen es eben durch ihre Leugnung die Juden, so erkennen es die Heiden in ihrer Unwissenheit. Nicht einmal Unsicherheit ist (darüber) noch zulässig, worüber Unkenntnis nicht mehr zurückblieb.
Gnostiker, in Ägypten aufgewachsen, wirkte etwa 126 bis 160 in Rom; seine Lehre nicht mehr ganz herstellbar. ↩
s. S. 10. 81. ↩
= Mani, Begründer des Manichäismus, einer Spätform der Gnosis; * 215/16 bei Ktesiphon-Seleucia in Babylonien; ✝ 273. ↩
um 300, ein gelehrter Asket, der in oder bei Leontopolis in Ägypten lebte. ↩
