Kapitel VII. Kyrill folgt Theophilus als Bischof von Alexandria nach.
Kurz darauf starb Theophilus, Bischof von Alexandria, der in einen lethargischen Zustand verfallen war, am 15. Oktober, im neunten Konsulat des Honorius und im fünften des Theodosius. Um die Ernennung eines Nachfolgers entbrannte sofort ein großer Streit: Die einen wollten den Archidiakon Timotheus auf den Bischofsstuhl setzen, die anderen wünschten sich Kyrill, einen Neffen des Theophilus. Da es deswegen zu einem Aufruhr im Volk kam, ergriff Abundantius, der Befehlshaber der Truppen in Ägypten, Partei für Timotheus. [Am dritten Tag nach dem Tod des Theophilus kam Kyrillus in den Besitz des Bischofsamtes, und zwar mit größerer Macht, als Theophilus jemals ausgeübt hatte. Denn von da an ging das Bistum Alexandria über die Grenzen seiner sakralen Funktionen hinaus und übernahm die Verwaltung der weltlichen Angelegenheiten. Kyrill schloss daher sofort die Kirchen der Novatianer in Alexandrien ab und nahm alle geweihten Gefäße und Ornamente an sich; dann entzog er ihrem Bischof Theopemptus alles, was er besaß.
