Kapitel XXIV. Valentinian, ein Sohn des Constantius und der Placidia, Tante des Theodosius, wird zum Kaiser ausgerufen.
Nach dem Tod des Usurpators war Kaiser Theodosius sehr besorgt darüber, wen er zum Kaiser des Westens ernennen sollte. Er hatte einen sehr jungen Cousin namens Valentinian, den Sohn seiner Tante Placidia, der Tochter von Theodosius dem Großen und Schwester der beiden Augusti Arcadius und Honorius und jenes Constantius, der von Honorius zum Kaiser ausgerufen worden war und nach kurzer Herrschaft mit ihm starb. Diesen Cousin ernannte er zum Cæsar und schickte ihn in den Westen, wobei er die Verwaltung der Angelegenheiten seiner Mutter Placidia übertrug. Er selbst eilte auch nach Italien, um seinen Vetter persönlich zum Kaiser zu ernennen und die Einheimischen und Bewohner durch seine Ratschläge dazu zu bewegen, sich den Usurpatoren nicht ohne weiteres zu unterwerfen. Aber als er Thessaloniki erreichte, wurde er durch eine Krankheit an der Weiterreise gehindert; deshalb ließ er seinem Vetter die Kaiserkrone durch Helion, den Patrizier, überbringen, und kehrte selbst nach Konstantinopel zurück. Aber über diese Dinge halte ich die hier gegebene Erzählung für ausreichend.
