Zwölftes Kapitel.
[Alexand.] 1. Hierauf verloren die Soldaten nach und nach ihre Zuneigung zu Alexandern, zeigten sich seinen Verordnungen abgeneigt, und schritten zu Aufruhr, aus Besorgniß wegen ihrer Zügellosigkeit gestraft zu werden. 2. Sie vereinigten sich, und sezten einen Antoninus auf den Thron. Allein dieser ertrug die Bürde der Regierung nicht, und machte durch Flucht sich unsichtbar. Darauf ward ein gewisser Uranius von sklavischer Herkunft ausgerufen, aber bald darauf im Purpur zum Alexander geführt.1 3. Indessen wuchs der Haß S. 44 gegen den Kaiser, der wegen seiner überall bedrängten Lage an Körper und Geist geschwächt war, also daß ihn auch die Schwachheit des Geistes ergriff, indem er mit Schätzesammeln sich ganz beschäftigte, welche er bei seiner Mutter aufhäufte.2
Die Unterdrückung dieses sonst von den Historikern nicht bemerkten Uranius, bemerkt Syncellus beim Jahr 211. ↩
Die Geschichtschreiber stimmen nicht alle in diesen Vorwurf ein; vielmehr lassen mehrere, wie z. B. vorzüglich der sorgfältigere Herodian B. 6. K. 4. diesem Kaiser Gerechtigkeit widerfahren, wissen nichts von den ihm durch Zosimus gemachten Vorwürfen von Geistesschwäche, verschweigen aber auch die Vorwürfe nicht, welche dessen Mutter ihrer Habsucht wegen verdiente. ↩
