Acht und vierzigstes Kapitel.
S. 82 1. Aurelianus zog, nach befestigtem Thronbesitze, aus Rom nach Aquileja; und von dort nach Pannonien auf die Nachricht von einem Angriffe der Scythen auf dieses Land. 2. Er sandte aber Kundschafter ab, den Einwohnern zu bedeuten, daß sie Getraide und Vieh und alles, was den Feinden nützlich seyn konnte, in die Städte führen sollten, weil er gedachte, diese Anstalt werde den einbrechenden Hunger bei ihnen vergrößern. 3. Nach dem Uebergange der Barbaren über den Fluß, wurde eine unentscheidende Schlacht geliefert, indem die hereinbrechende Nacht keinem Theile den Sieg zuerkannte. 4. In der Nacht aber zogen sich die Barbaren über den Fluß, und thaten mit Anbruch des Tages Friedensvorschläge.1
Diese Friedensvorschläge, welche zu wirklichem Frieden gediehen, hätte Zosimus als zum Plan seines Werks gehörig angeben sollen. Aurelian überließ den Gothen, wiewohl dieser Artikel nicht ausgedruckt war, Dacien (das Trajan erobert hatte), indem er seine Kriegsvölker aus dieser am linken Donauufer gelegenen, den Römern unhaltbaren Provinz zog; ― eine Aufopferung, welche Aurelian nicht entehrt. ↩
