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[Forts. v. S. 132 ] Ebenso herrscht andrerseits in allen, die Kinder der Finsternis1 sind, die Sünde über das Herz und dringt in alle Teile. „Denn aus dem Herzen gehen böse Gedanken hervor“2. Und so gießt sie sich aus und verfinstert den Menschen. Die aber leugnen, daß das Böse zugleich mit dem Menschen aufwachse und groß werde, „machen sich weder eine Sorge für den kommenden Tag“3 noch empfinden sie eine sinnliche Begierde. Zu einer gewissen Zeit hat nämlich das Böse aufgehört, sie durch Erregung einer sinnlichen Lust zu belästigen. Ein solcher Mensch würde darum mit einem Eidschwur versichern: „In mir erhebt sich keine solche Leidenschaft mehr“. Allein nach kurzer Zeit brennt er von Begierlichkeit, so daß er noch außer- und zudem sogar als Meineidiger erschien. Denn wie das Wasser durch den Kanal läuft, so [geht] auch die Sünde durch das Herz und die Gedanken. Alle, die dies leugnen, werden von der Sünde selbst, die über sie triumphieren wird, überwiesen und zuschanden gemacht. Denn das Böse bemüht sich, verborgen zu bleiben und sich zu verstecken im Geiste des Menschen.
