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S. 134 Wenn in einem großen Hause (Palaste), wo es Goldgeschirr, Goldschmuck und Silberzeug, mannigfache Kleidung, Gold und Silber gibt, junge Leute, männliche und weibliche, die [dort] weilen, sich beherrschen und aus menschlicher Furcht vor ihren Herren den Anschlägen der Begierden widerstehen, mag auch die Natur infolge der Sünde, die mit ihr zusammenwohnt, nach allem (= den Gold- und Silbersachen) gelüsten, um wieviel mehr muß der Geist da, wo Gottesfurcht herrscht, gegen die Anschläge der Bosheit, die mit ihm zusammen ist, kämpfen und arbeiten? Denn nur das Mögliche hat Gott dir geboten. Die Natur der unvernünftigen Wesen ist gebunden. So ist die Natur der Schlange bitter und giftig. Darum sind alle Schlangen so. Der Wolf pflegt zu rauben. Alle Wölfe haben dieselbe Natur. Das Lamm ist einfältig und wird deshalb ein Opfer des Raubes. Alle Lämmer haben dieselbe Natur. Die Taube ist ohne Trug und ohne Falsch1. Alle Tauben haben dieselbe Natur. Mit dem Menschen aber verhält es sich nicht so. Der eine ist ein räuberischer Wolf, der andere wird wie ein Lamm geraubt. Beide entstammen dem Menschengeschlecht.
Vgl. Matth. 10, 16. ↩
