23.
[Forts. v. S. 133 ] Der Himmel ward einmal erschaffen, die Sonne, der Mond und die Erde. Und doch hat es dem Herrn gefallen, nicht in ihnen [zu ruhen]. Sie können sich nicht einmal entgegen ihrer geschaffenen Natur verändern und sie haben keinen Willen. Du aber bist deshalb nach „Gottes Bild und Gleichnis“, weil, wie Gott sich selbst bestimmt und nach seinem Willen handelt — wollte er, so könnte er in seiner Macht die Gerechten in die Hölle stürzen und die Sünder ins Reich aufnehmen; allein das will er nicht und unternimmt es auch nicht; denn der Herr ist ein „gerechter Richter“1 —, so auch du dich selbst bestimmen kannst, auch wenn du dich zugrunde richten willst. Denn du bist veränderlicher Natur. Willst du lästern, Gift mischen, jemand ermorden, so tritt dir niemand in den Weg oder hindert dich. So einer will, gehorcht er Gott, wandelt den „Weg der Gerechtigkeit“2 und ist Herr über die Begierden. Ein solcher Geist ist im Kampfe gewachsen, er kann durch kräftige Überlegung die Anschläge der Bosheit und die schändlichen Begierden besiegen.
