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Frage: Wie werden die Christen etwas Höheres als der erste Adam? Jener war doch unsterblich und der Seele und dem Leibe nach unvergänglich. Diese aber sterben und vergehen.
Antwort: Der wahre Tod ist im Innern, im Herzen und ist verborgen. Der „innere Mensch“ ist erstorben. Wer also im Verborgenen (= im Innern) vom Tode zum Leben übergegangen ist, der lebt wahrhaft in Ewigkeit und stirbt nicht. Mögen auch die Leiber von solchen eine Zeitlang sich auflösen, sie werden doch wiederum in Herrlichkeit auferweckt. Denn sie sind geheiligt. Darum nennen wir den Tod der Christen einen Schlaf und eine Ruhe. Wäre jedoch der Christenmensch unsterblich und unvergänglich auch dem Leibe nach, so würde sich die ganze Welt im Hinblick auf die auffallende Erscheinung, daß die Leiber der Christen nicht vergehen, mit einer S. 144 gewissen Notwendigkeit, aber nicht mit freiem Willensentschlusse zum Guten wenden.
