Kapitel XII. Das Volk von Konstantinopel setzt Paulus nach dem Tod des Eusebius wieder auf seinen Stuhl, während die Arianer Macedonius wählen.
Aber Eusebius erlebte die Entscheidung von Julius über Athanasius nicht mehr, denn er starb kurze Zeit nach dieser Synode. Daraufhin führte das Volk Paulus wieder in die Kirche von Konstantinopel ein; die Arianer aber weihten gleichzeitig Macedonius in der Paulus geweihten Kirche. Dies bewirkten diejenigen, die früher mit Eusebius (diesem Störer des öffentlichen Friedens) zusammengearbeitet hatten, indem sie sich seine ganze Autorität aneigneten. Es waren Theognis, Bischof von Nicäa, Maris von Chalcedon, Theodore von Herakleia in Thrakien, Ursacius von Singidunum in Obermysien und Valens von Mursa in Oberpannonien. Ursacius und Valens änderten zwar später ihre Ansichten und legten dem Bischof Julius einen schriftlichen Widerruf vor, so dass sie, nachdem sie die Lehre von der Konsubstantialität unterschrieben hatten, wieder zur Kommunion zugelassen wurden; aber zu jener Zeit unterstützten sie den arianischen Irrtum mit Nachdruck und waren Anstifter zu den heftigsten Konflikten in den Kirchen, von denen einer mit Macedonius in Konstantinopel verbunden war. Durch diesen inneren Krieg unter den Christen kam es in dieser Stadt immer wieder zu Aufruhr, und viele Menschenleben wurden infolge dieser Ereignisse geopfert.
