10.
„Als er alles aufgezehrt hatte, brach in jenem Lande eine gar furchtbare Hungersnot aus.“ 1 Vom Vater hatte er die Fähigkeit erhalten, das Unsichtbare an ihm über die sichtbare Welt zu erkennen und aus der Schönheit der Geschöpfe schlußweise zu ihrem Schöpfer vorzudringen. 2 Aber in seiner Ungerechtigkeit drückte er die Wahrheit zu Boden. 3 Statt des wahren Gottes verehrte er Götzenbilder 4 und vergeudete so die gesamten ihm zugleich mit seiner Natur anvertrauten Güter. Nach dem er alles durchgebracht hatte, da entbehrte er die verlorene Tugend, hatte er sich doch losgesagt von Gott, dem Quell aller Tugend. „Es entstand eine gar furchtbare Hungersnot in jenem Lande.“ 5 Wo immer wir wohnen fern vom Vater, da stellen sich Hunger, Mangel und Not ein. Das Land der Hungersnot, die ausführlicher als furchtbar hingestellt wird, ist jene Gegend, von der der Prophet schreibt: „Über euch, die ihr im Reiche der Totenschatten wohnet, wird ein Licht leuchten.“ 6 Ganz anders hingegen ist das Land, das wir besitzen werden, wenn wir reinen Herzens sind 7 und leben, das Land, nach dem sich der Heilige sehnt, wo er schreibt: „Ich glaube, daß ich schauen werde die Güter des Herrn im Lande der Lebendigen.“ 8
