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„Er aber erwiderte ihm: Mein Sohn, allezeit bist du bei mir, und alles, was mein ist, ist dein.“ 1 Er nennt ihn noch seinen Sohn, obgleich er sich weigert einzutreten. Inwiefern aber läßt sich sagen, daß alles, was Gottes ist, auch den Juden gehört? Etwa auch die Engel, die Thronen, die Herrschaften und die übrigen Kräfte? Unter „alles“ wären das Gesetz, die Propheten und die Worte Gottes zu verstehen. Diese Dinge hat er ihm gegeben, S. b326 damit er bei Tag und bei Nacht in seinem Gesetze betrachte. 2 Hier stoßen wir wieder auf eine Praxis, auf die ich schon oft aufmerksam gemacht habe. „Alles“ ist in der Schrift nicht auf das Ganze zu beziehen, sondern es hat die Bedeutung „der größere Teil“. In diesem Sinne findet sich der Ausdruck an folgenden Schriftstellen: „Alle sind vom rechten Wege abgewichen, alle sind unnütze Knechte geworden. 3 Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber.“ 4 Paulus schreibt an die Korinther: „Ich bin allen alles geworden, um alle zu gewinnen.“ 5 Im Philipperbriefe heißt es: „Alle suchen das Ihrige, nicht die Sache Jesu Christi.“ 6 Trotzdem ist von dem Vater anzunehmen, daß er ihm, den er zum Genusse des Kalbes einlädt, niemals etwas abgeschlagen hat.
