Übersetzung
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Gegen Celsus (BKV)
83.
Nachdem nun Celsus von "den Bienen" gesprochen hat, um nach besten Kräften nicht bloß bei uns S. 406 Christen, sondern bei allen Menschen "die Städte und die Verfassungen, die Obrigkeiten und die Herrschaften" und die für das Vaterland geführten "Kriege" als geringwertig hinzustellen, fügt er dann ein ausführliches Lob "der Ameisen" hinzu. Er tut das in der Absicht, um durch das Lob jener Tiere die haushälterische Sorge der Menschen um die Nahrung herabzusetzen [und] durch seine Ausführungen über die Ameisen auch "die Vorsorge der Menschen für den kommenden Winter" zu verkleinern, da sie ja nichts vor jener "vernunftlosen Vorsorge" voraus habe, die er bei den Ameisen in gewisser Beziehung wahrzunehmen glaubt. Könnte da nicht mancher einfache Mann, der in das Wesen aller Dinge einzudringen nicht versteht, durch Celsus - wenigstens soweit es auf diesen ankommt - davon abgehalten werden, denjenigen Mitmenschen, die unter der Last des Lebens tief gebeugt sind, die helfende Hand zu reichen und ihre Mühen zu teilen, wenn unser Gegner über "die Ameisen" sagt, dass sie einander die Lasten tragen helfen, sobald sie eine sich abmühen sehen"? Denn wer noch der Erziehung durch die christliche Lehre bedarf und für sie nicht das geringste Verständnis hat, wird sagen: Da wir demnach "um nichts besser sind als die Ameisen", auch wenn wir denen Hilfe leisten, "die sich mit dem Tragen sehr schwerer Lasten abmühen", wozu sollten wir solche Arbeit umsonst tun? Bei den Ameisen ist wohl, da sie unvernünftige Tiere sind, nicht zu befürchten, dass sie stolz und hochmütig werden, wenn man ihr Tun und Handeln mit dem der Menschen vergleicht, die Menschen aber, die vermöge ihrer vernünftigen Anlage vernehmen können, wie niedrig ihre Teilnahme für andere geschätzt wird, könnten, so viel es auf Celsus und seine Worte ankommt, vielleicht Schaden leiden.
Celsus sieht nämlich nicht, dass er in der Absicht, die Leser seiner Schrift vom Christentum fernzuhalten, auch aus den Herzen der Nichtchristen das Mitleid mit denjenigen S. 407 herausreißt, die die schwersten Lasten des Lebens zu tragen haben. Wäre er wirklich ein Philosoph gewesen, der die Pflichten kennen muß, die einer gegen den andern zu erfüllen hat, so hätte er mit dem Christentume nicht zugleich auch die trefflichen Anschauungen beseitigen sollen, die sich an den Menschen finden; er hätte vielmehr die guten Grundsätze, die die Christen mit den Nichtchristen gemein haben, nach Möglichkeit fördern und unterstützen müssen. Wenn aber "die Ameisen" auch "von den Früchten, die sie aufbewahren, die Keime entfernen, damit sie nicht schwellen, sondern ihnen das ganze Jahr hindurch zur Nahrung dienen können", so muß man vermuten, dass nicht eine in den Ameisen vorhandene Überlegung die Ursache davon ist, sondern dass dies von der Allmutter Natur ausgeht, die auch die unvernünftigen Wesen so sorgfältig ausgestattet hat, dass auch nicht das Geringste von ihr übersehen wurde, was aber durchaus nicht eine Spur der von der Natur herkommenden "Vernunft" an sich trägt. Es müßte denn sein, dass Celsus - denn in vielen Dingen will er dem Plato folgen - damit anzudeuten beabsichtigt, dass alle Seelen gleichartig seien und dass "die Seele des Menschen sich in nichts von der Seele der Ameisen und Bienen unterscheide", eine Ansicht, die die Seele von dem Himmelsgewölbe aus nicht nur in den menschlichen Körper eintreten läßt, sondern auch zu den übrigen Körpern herabzieht. Solchen Ansichten werden aber die Christen keinen Glauben schenken, denn sie wissen, dass die menschliche Seele "nach dem Bilde Gottes"1 geschaffen worden ist, und begreifen, dass ein nach dem "Bilde Gottes" geschaffenes Wesen seine Fähigkeiten S. 408 unmöglich ganz und gar verlieren und andere annehmen könne, welche den unvernünftigen Tieren eigentümlich, und ich weiß nicht nach welchem "Bilde" gemacht sind.
vgl. Gen 1,26 f ↩
Edition
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Contra Celsum
83.
Εἰπὼν δ' ὁ Κέλσος περὶ τῶν μελισσῶν, ἵνα τὸ ὅσον ἐφ' ἑαυτῷ ἐξευτελίσῃ ἡμῶν οὐ Χριστιανῶν μόνον ἀλλὰ καὶ πάντων ἀνθρώπων τὰς πόλεις καὶ τὰς πολιτείας καὶ τὰς ἀρχὰς καὶ τὰς ἡγεμονίας καὶ τοὺς ὑπὲρ τῶν πατρίδων πολέμους, ἑξῆς ἐπιφέρει διεξιὼν μυρμήκων ἐγκώμιον· ὅπως τῷ περὶ ἐκείνων ἐγκωμίῳ τὸ τῶν ἀνθρώπων οἰκονομικὸν περὶ τὴν τροφὴν καταβάλῃ <καὶ> τῷ λόγῳ τῷ πρὸς τοὺς μύρμηκας καὶ τὸ τῶν χειμαδίων προνοητικὸν καταῤῥίψῃ ὡς οὐδὲν πλέον τῆς ἀλόγου τῶν μυρμήκων ἐν οἷς ἐκεῖνος νομίζει προνοίας. Τίνα δ' οὐκ ἂν τῶν ἁπλουστέρων ἀνθρώπων καὶ οὐκ ἐπισταμένων ἐνορᾶν τῇ φύσει πάντων πραγμάτων ἀποτρέψαι τὸ ὅσον ἐφ' ἑαυτῷ ὁ Κέλσος ἀπὸ τοῦ τοῖς βαρουμένοις ὑπὸ φορτίων βοηθεῖν καὶ κοινωνεῖν ἐκείνοις τῶν καμάτων, λέγων περὶ μυρμήκων ὡς ἂν ἀλλήλοις τῶν φορτίων, ἐπειδάν τινα κάμνοντα ἴδωσιν, ἐπιλαμβάνωνται; Ἐρεῖ γὰρ ὁ δεόμενος τῆς διὰ λόγου παιδεύσεως καὶ μηδαμῶς ἐπαΐων αὐτῆς· ἐπεὶ τοίνυν μηδὲν διαφέρομεν μυρμήκων, καὶ ὅτε τοῖς κάμνουσι διὰ τὸ φέρειν βαρύτατα φορτία βοηθοῦμεν, τί μάτην τὸ τοιοῦτον ποιοῦμεν; Καὶ οἱ μὲν μύρμηκες, ἅτε ἄλογα ζῷα τυγχάνοντες, οὐκ ἂν ἐπαρθεῖεν πρὸς τὸ μέγα φρονῆσαι διὰ τὸ παραβάλλεσθαι ἀνθρώποις τὰ ἔργα αὐτῶν· οἱ δ' ἄνθρωποι διὰ τὸν λόγον ἀκοῦσαι δυνηθέντες, τίνα τρόπον εὐτελίζεται αὐτῶν τὸ κοινωνικόν, βλαβεῖεν ἂν τὸ ὅσον ἐπὶ τῷ Κέλσῳ καὶ τοῖς λόγοις αὐτοῦ, οὐκ ἰδόντι ὅτι χριστιανισμοῦ ἀποτρέψαι θέλων τοὺς ἐντυγχάνοντας αὐτοῦ τῇ γραφῇ ἀποτρέπει καὶ τῶν οὐ Χριστιανῶν τὸ πρὸς τοὺς φέροντας τὰ βαρύτατα τῶν φορτίων συμπαθές. Ἐχρῆν δ' αὐτόν, εἴπερ ἦν κἂν φιλόσοφος αἰσθανόμενος τοῦ κοινωνικοῦ, πρὸς τῷ μὴ συναναιρεῖν τῷ χριστιανισμῷ τὰ χρήσιμα τῶν ἐν ἀνθρώποις καὶ συνεργεῖν, εἰ οἷόν τ' ἦν, τοῖς κοινοῖς ἐν χριστιανισμῷ πρὸς τοὺς ἄλλους ἀνθρώπους καλοῖς.
Εἰ δὲ καὶ τῶν ἀποτιθεμένων καρπῶν τὰς ἐκφύσεις ἀπεκτιθέασιν οἱ μύρμηκες, ἵνα μὴ σπαργῷεν, μένοιεν δὲ δι' ἔτους αὐτοῖς εἰς τροφήν, οὐ λογισμὸν εἶναι ἐν μύρμηξι τούτων αἴτιον ὑπονοητέον ἀλλὰ τὴν παμμήτορα φύσιν, καὶ τὰ ἄλογα κοσμήσασαν, ὡς μηδὲ τοὐλάχιστον καταλιπεῖν, μηδαμῶς φέρον ἴχνος τοῦ ἀπὸ τῆς φύσεως λόγου. Εἰ μὴ ἄρα διὰ τούτων λεληθότως βούλεται ὁ Κέλσος – καὶ γὰρ ἐν πολλοῖς πλατωνίζειν θέλει – ὁμοειδῆ εἶναι πᾶσαν ψυχήν, καὶ μηδὲν διαφέρειν τὴν τοῦ ἀνθρώπου τῆς τῶν μυρμήκων καὶ τῶν μελισσῶν· ὅπερ κατάγοντός ἐστι τὴν ψυχὴν ἀπὸ τῶν ἁψίδων τοῦ οὐρανοῦ οὐκ ἐπὶ τὸ ἀνθρώπινον σῶμα μόνον ἀλλὰ καὶ ἐπὶ τὰ λοιπά. Τούτοις δ' οὐ πείσονται Χριστιανοί, προκατειληφότες τὸ «κατ' εἰκόνα» γεγονέναι θεοῦ τὴν ἀνθρωπίνην ψυχὴν καὶ ὁρῶντες ὅτι ἀμήχανόν ἐστι τὴν «κατ' εἰκόνα» θεοῦ δεδημιουργημένην φύσιν πάντῃ ἀπαλεῖψαι τοὺς χαρακτῆρας αὐτῆς καὶ ἄλλους ἀναλαβεῖν οὐκ οἶδα κατ' εἰκόνας τίνων γεγενημένους ἐν τοῖς ἀλόγοις.