Übersetzung
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Gegen Celsus (BKV)
87.
Und gesetzt den Fall, den Tieren seien noch weitere "Geilmittel" bekannt, wie soll damit bewiesen werden, dass es nicht die Natur, sondern die Vernunft sei, die diese Mittel bei den Tieren erfinde? Denn wäre die Vernunft die Erfinderin, so werde sich nicht abgesondert nur dies eine, mag sein auch ein zweites und drittes, bei den Schlangen, und dann ein anderes bei dem Adler, und so ähnlich bei den anderen Tieren finden, sondern es wären bei den Tieren so viele Heilmittel wie auch bei den Menschen vorhanden. Weil nun aber jedes Tier abgesondert von andern seiner Natur entsprechende Hilfsmittel erhalten hat, so ist klar, dass sie weder Weisheit noch Vernunft besitzen, sondern nur eine natürliche, von der göttlichen Vernunft verliehene Anlage zu solchen Dingen, die für das Wohlsein eines jeden förderlich sind. Doch wenn ich Lust hätte, mich mit Celsus über diesen Punkt in eine längere Erörterung einzulassen, so S. 412 würde ich dazu einen Ausspruch Salomos aus "den Sprichwörtern" heranziehen, der so lautet: "Vier sind sehr klein auf der Erde und doch weiser als die Weisen: die Ameisen, ein schwaches Volk, das sich im Sommer seine Speise bereitet, die Kaninchen, ein kraftloses Volk, das sich in Felsen seine Wohnungen baut; die Heuschrecken haben keinen König, und doch ziehen sie nach einem Befehl wohlgeordnet aus; die Eidechsen, die sich mit ihren Händen stützen und leicht zu fangen sind, wohnen doch in Königspalästen"1 . Ich bediene mich aber dieser Worte nicht so, als ob sie an sich klar und deutlich wären, sondern untersuche, wie es schon der Titel des Buches "Sprichwörter" erfordert, welchen verborgenen Sinn sie enthalten.
Es pflegen nämlich die Verfasser dieser Bücher die Schriften, welche außer dem buchstäblichen Sinn noch einen andern geheimen in sich bergen, in verschiedene Klassen einzuteilen; zu einer derselben gehören "die Sprichwörter. Deshalb steht auch in unseren Evangelien geschrieben, dass unser Heiland gesagt hat: "Dieses habe ich in Sprichwörtern zu euch geredet. Es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Sprichwörtern zu euch reden werde"2 . Es sind also nicht diese sichtbaren "Ameisen weiser auch als die Weisen", sondern diejenigen, die mit der spruchartigen Bezeichnung des Ausdruckes gemeint sind. Das gleiche gilt auch von den übrigen Tieren. Celsus aber hält " die Bücher der Juden und Christen für ganz einfältig und albern" und meint, "diejenigen, die sie bildlich erklärten, täten der Absicht der Schriftsteller Gewalt an". Auch hierdurch mag nun erwiesen sein, dass uns Celsus grundlos verleumdet, widerlegt aber mag auch seine Ausführung über "Schlangen und Adler" sein, die klar machen will, dass diese "weiser seien als die Menschen".
Edition
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Contra Celsum
87.
Ἔστω δὲ καὶ ἄλλα ὑπὸ τῶν ζῴων γινώσκεσθαι ἀλεξιφάρμακα, τί οὖν τοῦτο πρὸς τὸ μὴ φύσιν ἀλλὰ λόγον εἶναι τὸν εὑρίσκοντα ταῦτα ἐν τοῖς ζῴοις; Εἰ μὲν γὰρ λόγος ἦν ὁ εὑρίσκων, οὐκ ἂν ἀποτεταγμένως τόδε τι μόνον εὑρίσκετο ἐν ὄφεσιν, ἔστω καὶ δεύτερον καὶ τρίτον, καὶ ἄλλο τι ἐν ἀετῷ καὶ οὕτως ἐν τοῖς λοιποῖς ζῴοις, ἀλλὰ τοσαῦτα ἄν, ὅσα καὶ ἐν ἀνθρώποις· νυνὶ δὲ φανερὸν ἐκ τοῦ ἀποτεταγμένως πρός τινα ἑκάστου φύσιν ζῴου νενευκέναι βοηθήματα ὅτι οὐ σοφία οὐδὲ λόγος ἐστὶν ἐν αὐτοῖς ἀλλά τις φυσικὴ πρὸς τὰ τοιάδε σωτηρίας ἕνεκεν τῶν ζῴων κατασκευή, ὑπὸ τοῦ λόγου γεγενημένη.
Καίτοι γε εἰ ἐβουλόμην ὁμόσε χωρεῖν τῷ Κέλσῳ κατὰ ταῦτα, ἐχρησάμην ἂν Σολομῶντος λέξει ἀπὸ τῶν Παροιμιῶν οὕτως ἐχούσῃ· «Τέσσαρα δ' ἐστὶν ἐλάχιστα ἐπὶ τῆς γῆς, ταῦτα δέ ἐστι σοφώτερα τῶν σοφῶν· οἱ μύρμηκες, οἷς μὴ ἔστιν ἰσχύς, οἳ ἑτοιμάζονται ἐν θέρει τὴν τροφήν· καὶ οἱ χοιρογρύλλιοι, ἔθνος οὐκ ἰσχυρόν, οἳ ἐποιήσαντο ἐν πέτραις τοὺς ἑαυτῶν οἴκους· ἀβασίλευτός ἐστιν ἡ ἀκρίς, καὶ στρατεύει ἀπὸ ἑνὸς κελεύσματος εὐτάκτως· καὶ ἀσκαλαβώτης χερσὶν ἐρειδόμενος καὶ εὐάλωτος ὢν οἰκεῖ ἐν ὀχυρώμασι βασιλέως.» Ἀλλ' οὐ συγχρῶμαι ὡς σαφέσι τοῖς ῥητοῖς, ἀκολούθως δὲ τῇ ἐπιγραφῇ – ἐπιγέγραπται γὰρ τὸ βιβλίον Παροιμίαι – ζητῶ ταῦτα ὡς αἰνίγματα. Ἔθος γὰρ τοῖς ἀνδράσι τούτοις τὰ ἕτερον μέν τι αὐτόθεν δηλοῦντα ἕτερον δὲ ἐν ὑπονοίᾳ ἀπαγγέλλοντα διαιρεῖν εἰς εἴδη πολλά, ὧν ἓν εἶναι τὰς παροιμίας. Διὸ καὶ ἐν τοῖς εὐαγγελίοις ἡμῶν γέγραπται ὁ σωτὴρ ἡμῶν εἰρηκέναι· «Ταῦτ' ἐν παροιμίαις λελάληκα ὑμῖν· ἔρχεται ὥρα ὅτε οὐκέτι ἐν παροιμίαις λαλήσω ὑμῖν.» Οὐχ οἱ αἰσθητοὶ τοίνυν μύρμηκες σοφώτεροι καὶ «τῶν σοφῶν» εἰσιν ἀλλ' οἱ δηλούμενοι ὡς ἐν εἴδει παροιμιῶν. Οὕτω δὲ λεκτέον καὶ περὶ τῶν λοιπῶν ζῴων· ἀλλὰ πάνυ ἁπλούστατα νομίζει εἶναι καὶ ἰδιωτικὰ ὁ Κέλσος τὰ Ἰουδαίων καὶ Χριστιανῶν βιβλία καὶ οἴεται τοὺς ἀλληγοροῦντας αὐτὰ βιαζομένους τὸ βούλημα τῶν γραψάντων τοῦτο ποιεῖν. Ἐληλέγχθω οὖν καὶ διὰ τούτων ὁ Κέλσος μάτην ἡμᾶς διαβάλλων· ἐληλέγχθω δὲ αὐτοῦ καὶ ὁ περὶ ὄφεων καὶ ἀετῶν λόγος, ἀποφηνάμενος εἶναι τούτους ἀνθρώπων σοφωτέρους.