56. Die „Wohnung”.
Wenn du fragst, was für eine leibhaftige Einwohnung das sei, so erkenne, was das bedeute: Sprechen im Sprechenden, Geschautwerden im Erschauten, Wirken im Wirkenden, Gott in Gott, Ganzheit aus der Ganzheit, Einer aus dem Einen, und so erfasse die Fülle der leibhaftigen Gottheit! (Um zu wissen,) wem diese leibhaftig einwohnende Fülle der Gottheit zu eigen ist, besinne dich darauf, daß der Apostel es nicht verschwiegen hat, wenn er sagt: „Das nämlich, was an ihm unsichtbar ist, wird von der Gründung der Welt her durch das Erschaffene als einsichtig erkannt, auch seine ewige Kraft und Göttlichkeit.”1
Dessen leibhaftige Gottheit ist also in Christus S. 63 gegründet, nicht zu einem Teil, sondern ganz; auch nicht als Teil, sondern als Fülle; er bleibt leibhaftig, so, daß sie eins sind. So sind sie eins, daß Gott von Gott nicht verschieden ist. So ist Gott von Gott nicht verschieden, daß die vollkommene Geburt einem vollkommenen Gott das Dasein gab. So aber besteht die vollkommene Geburt, weil in demjenigen Gott leibhaftig die Fülle der Gottheit wohnt,2 der aus Gott geboren wurde.
