1. Ode
[nur in der Pistis Sophia c. 59 erhalten.]
S. 27 Der Herr ist auf meinem Haupte wie ein Kranz, und nicht werde ich von ihm weichen. 2 Geflochten ist mir der wahre Kranz, und er hat deine Zweige in mir aufsproßen lassen. 3 Denn er gleichet nicht einem vertrockneten Kranz, der nicht aufsproßt, sondern du bist lebendig auf meinem Haupte, und du hast gesproßt auf mir. 4 Deine Früchte sind voll und vollkommen (reif), angefüllt mit deinem Heile . . . .
(Zu Ode 1)
[Forts. v. S. 27 ] 1. S. Jes. 28, 5: ἔσται κύριος Σαβαὼθ ὁ στέφανος τῆς ἐλπίδος ὁ πλεκεὶς τῆς δόξης τῷ καταλειφθέντι τοῦ λαοῦ. Das Bild vom Kranze findet sich in den Oden auch sonst (s. das Register), vgl. Proverb. 4, 9 u. N.T. 2. Der wahre Kranz, d. h. der echte Kranz, d. h. die Lebenskrone. „Deine“ Zweige — man erwartet „seine“ Zweige; allein schon der erste Vers und ebenso die folgenden zeigen, daß der Besitz des Kranzes mit dem Besitze Gottes selbst identificiert wird. Hier haben wir echte Mystik: „Du bist lebendig auf meinem Haupte, und du hast gesproßt auf mir“. 3. Der Besitz Gottes ist kein toter Besitz — ein lebendiger Kranz voll Blüten und Früchte. — Ob die Ode mit v. 4 geschlossen hat, wissen wir nicht. Für diese Ode sind in K die Originalworte ἀληθειας, κλαδους, ἀλλα und καρποι erhalten.