14. Ode
Wie die Augen des Sohnes auf seinen Vater, so sind S. 44 meine Augen, o Herr, allezeit auf dich (gerichtet), 2 denn bei dir sind meine Brüste und meine Lust. 3 Wende nicht ab von mir deine Barmherzigkeit, o Herr, und nimm nicht von mir deine Freundlichkeit; 4 reiche mir, o Herr, jederzeit deine Rechte und sei mir Führer bis zum Ende nach deinem Willen. 5 Ich will wohlgefällig sein vor dir um deiner Herrlichkeit und um deines Namens willen. 6 Ich will errettet werden vom Bösen, und deine Sanftmut, o Herr, bleibe bei mir und die Früchte deiner Liebe. 7 Lehre mich die Lobgesänge deiner Wahrheit, und ich will Früchte bringen durch dich, 8 und öffne mir die Zither deines heiligen Geistes, daß ich mit allen Tönen dich preise, o Herr, 9 und gemäss der Größe1 deiner Barmherzigkeit gib mir und eile, zu gewähren unsere Bitten; und du vermagst alles, was uns nottut. Hallelujah.
(Zu Ode 14.)
[Forts. v. S. 43 ] 1. Das schöne Bild, welches nach dem in Ps. 123, 2 gebildet ist, vertieft in der Richtung auf die christliche Religion; aber die Ode hat nichts specifisch Christliches. 2. „Meine Brüste“ d. h. Gottes Brüste, s. Ode 4. 8. 19. 35. 4. S. Ps. 48, 15. Mit Recht bemerkt Harris, die Ode stehe den kanonischen Psalmen näher als die meisten anderen, ohne doch ein Cento zu sein.*
wörtl. „Menge“. ↩
