42. Von dem Bischofe Maurilio usw.
Maurilio, der Bischof der Stadt Cahors, erkrankte schwer an der Fußgicht, aber außer den Schmerzen, welche ihm die Gicht schon verursachte, fügte er sich selbst noch größere zu. Denn er brannte oft mit einem glühenden Eisen seine Schienbeine und Füße, damit er so seine Pein noch vergrößere. Da aber viele nach seinem Bistum strebten, erwählte er sich selbst zum Nachfolger den Ursicinus, der einst Referendar der Königin Vultrogotha(2) gewesen war, und bat, daß er noch bei seinen Lebzeiten möge geweiht werden; dann schied er aus der Zeitlichkeit. Er war ein großer Wohltäter der Armen, sehr bewandert in den heiligen Schriften, so daß er die ver» schiedenen Geschlechtsregister, welche in den Büchern des Alten Testaments verzeichnet sind und die viele nur mit Mühe sich einprägen, häufig aus dem Gedächtnis hersagte. Auch war S. 82 er gerecht im Gerichte und wahrte die Armen seiner Kirche vor den Gewalttaten schlechter Richter nach den Worten des Hiob: „Ich errettete den Armen, der da schrie, und den Waisen, der keinen Helfer hatte. Der Segen dessen, der verderben sollte, kam über mich und ich erfreute das Herz der Witwen. Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Füße. Ich war ein Vater der Armen(1)."
