Nr. 26
Nicht wollen wir hier der Diebsgöttin Laverna, der Bellona, der Diskordia, der Furien erwähnen, und jene von euch aufgestellten ungünstigen Gottheiten mit Stillschwiegen übergehen. Den Mars allein und die schöne Mutter Kupidos, deren ihr den einen dem Kriege, die andere der Liebe und Wollust vorsetzt, stellen wir vor Augen. Mars besitzt, sagt man, die Macht des Krieges; um den entstandenen zu bändigen oder um den säumenden und beruhigten anzuregen? Ist er nämlich der Beruhiger der Kriegswuth, S. 110 warum fehlen nicht täglich Kriege? Ist er aber derselben Urheber, so müssen wir sagen, der Gott entzweie zu seiner Annehmlichkeit den ganzen Erdkreis, säe unter die durch weite Landstriche getrennten Völker die Veranlassungen zur Zwietracht und zum Kampfe; führe aus der Ferne her so viele tausend Sterbliche, überdecke in einem Augenblick die Felder mit Leichen, gieße Ströme Blutes hin, vernichte die Dauerhaftesten Reiche, mache Städte dem Boden gleich, entreiße Freigebornen die Freiheit und unterwerfe sie der Sklaverei, freue sich bürgerlichen Zwistes, Brudermordes und des schauderhaften Kampfes der Väter mit den Kindern.
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