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Hierauf wirft Celsus Dinge, die voneinander verschieden sind, zusammen, erklärt die Irrtümer irgendeiner Sekte für die gemeinsame Lehre der Christen und wendet sich an alle, die an das göttliche Wort glauben, mit dem Vorwurf: „Ein solcher Leib, wie der deinige dürfte wohl kaum der Leib eines Gottes sein.“ Darauf entgegnen wir: Jesus hat bei seinem Eintritt in die Welt einen menschlichen und des menschlichen Todes fähigen Leib angenommen, wie er ihn eben von einem Weib empfangen konnte. Deshalb sagen wir, dass er zu allem übrigen auch ein großer Kämpfer gewesen ist, der wegen seines menschlichen Körpers ebenso wie alle Menschen „in allem versucht wurde“, nur nicht wie die Menschen mit Einschluß der Sünde, sondern durchaus „ohne Sünde“1. Denn es erscheint uns sicher, „dass er keine Sünde getan hat, und dass kein Trug in seinem Munde gefunden wurde“2, und dass ihn „der keine Sünde kannte“3, Gott als reines Opfer für alle Sünden dahingegeben hat. Weiter sagt Celsus: „Nicht dürfte das wohl der Leib eines Gottes sein, der so gezeugt wurde, wie du, Jesus, gezeugt wurdest“ Er mußte jedoch ahnen, dass, wenn es sich mit der Menschwerdung Jesu so verhält, wie die Schrift berichtet, dann sein Leib wohl göttlicher sein kann gegenüber der großen Menge4 und im gewissen Sinne die Bezeichnung: „Gottes Leib“ verdient. Aber er mißtraut ja den Berichten S. 99 über seine Empfängnis aus dem Heiligen Geist5 und glaubt, er sei von einem gewissen „Panther“, der die Jungfrau verführt hätte, „erzeugt worden“. Deshalb eben sagt er: „Nicht dürfte wohl der Leib eines Gottes so gezeugt sein, wie du gezeugt wurdest.“ Aber darüber haben wir ja oben6 ausführlicher gesprochen.
