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Da Celsus aber auch eine Person auftreten läßt, indem er gewissermaßen ein von einem Rhetor eingeführtes Kind nachbildet, und einen Juden einführt, der gegen Jesus in kindischer und eines ergrauten Philosophen unwürdiger Weise einiges vorbringt, so wollen wir nach Kräften auch dies prüfen und beweisen, dass er nicht einmal überall der Person des Juden die für sie passenden Worte beigelegt hat. Hierauf läßt Celsus einen Juden auftreten, der sich mit Jesus selbst unterredet und ihn, wie er meint, wegen vieler Dinge zur Rechenschaft zieht.1 Zuerst wirft er ihm vor, „dass er sich fälschlich als den Sohn einer S. 39 Jungfrau ausgegeben habe“, er schmäht ihn aber auch, „dass er aus einem jüdischen Dorf und von einer einheimischen armen Handarbeiterin stamme“. Er sagt dann, „diese sei von ihrem Manne, der seines Zeichens ein Zimmermann gewesen, verstoßen worden, als des Ehebruchs schuldig“. Weiter bringt er vor, „von ihrem Manne verstoßen und unstet und ehrlos umherirrend, hätte sie den Jesus heimlich geboren. Dieser habe aus Armut sich nach Ägypten als Tagelöhner verdungen und dort sich an einigen Zauberkräften versucht, auf die die Ägyptier stolz seien; er sei dann zurückgekehrt und habe sich viel auf diese Kräfte eingebildet und sich ihretwegen öffentlich als Gott erklärt“. Dies alles scheint mir, da ich nichts von dem, was die Ungläubigen vorbringen, ungeprüft lassen kann und die Dinge gründlich erforschen will, damit zusammenzustimmen, dass Jesus würdig der Vorhersage, „er sei der Sohn Gottes“2 geworden ist.
