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Das Gesetz und die Propheten sind ja voll von wunderbaren Dingen ähnlicher Art wie das über Jesus bei seiner Taufe aufgezeichnete Wunder von „der Taube“ und „der Stimme aus dem Himmel“. Und dass es der Heilige Geist war, der damals „in Gestalt einer Taube“ erschien, das beweisen meines Erachtens „die Wunder", die durch Jesus geschehen sind, und die Celsus dadurch zu verkleinern sucht, dass er sagt, Jesus "habe sie gewirkt, da er dies bei den Ägyptern gelernt habe." Doch ich will mich nicht nur auf diese Wunder berufen, sondern, wie recht und billig, auch auf jene, die die Apostel Jesu gewirkt haben. Denn ohne Kraftwirkungen und Wunder hätten sie die Hörer neuer Worte und neuer Lehren nicht dazu bestimmen können, die Religion ihrer Väter zu verlassen und trotz der drohenden Todesgefahren die Lehren der Apostel anzunehmen. Und auch
Da es aber ein Jude ist, der die Erzählung der Schrift von der Herabkunft des Heiligen Geistes auf Jesus in Gestalt einer Taube„ in Zweifel zieht, so müssen wir ihn wohl fragen: Mein Bester, wer ist es denn, der bei Jesaja sagt: “Und jetzt hat der Herr mich abgesandt und sein (oder: seinen) Geist?"3 . Während hier der Ausdruck es unentschieden läßt, ob der Vater und der Heilige Geist den Jesus gesandt haben, oder ob der Vater den Christus und den Heiligen Geist gesandt hat, so ist das zweite richtig. Weil nun der Erlöser zuerst und dann der Heilige Geist abgesandt worden war, auf dass sich die Weissagung des Propheten erfüllte4, und weil die Erfüllung der Weissagung auch den späteren Geschlechtern bekannt werden sollte5, deshalb schrieben die Jünger Jesu die Geschichte auf.
