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Nun kann es aber sein, dass auch Gottlose jene sichtbaren Heilssymbole der Gottgläubigkeit auf sich tragen, so wie wir lesen (cf. Act. 8,13), dass auch der Magier Simon die Heilige Taufe empfangen habe. So gibt es Menschen, wie sie der Apostel beschreibt (II Tim. 3,5): Menschen, die zwar die äussere Form der Gottgläubigkeit besitzen, sich deren Wirkkraft aber entziehen. Diese Wirkkraft der Gottgläubigkeit aber ist das Ziel des Gebots, nämlich die Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben (I Tim. 1,5). So sagte der Apostel Petrus, als er vom Heilssymbol der Arche sprach, in der die Hausgemeinschaft des Noe vor der Sintflut gerettet wurde (I Petr. 3,21): So rettet auch euch die Taufe unter ähnlicher Gestalt. Und damit die Menschen nun nicht meinten, jenes sichtbare Heilssymbol, durch welches sie die äussere Gestalt der Gottgläubigkeit besassen, genüge für sie, und sie könnten sich deren Wirkkraft durch ein verdorbenes Leben in Sittenlosigkeit entziehen, fuhr der Apostel gleich weiter (ib.): Sie dient nicht dazu, den Körper vom Schmutz zu reinigen, sondern ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen.
