Fünftes Buch: Von dem Geiste der Unmäßigkeit.
25. Enthaltsamkeit eines Greises, der nach sechsmaligem Genusse von Speisen noch hungerte.
[Forts. v. S. 120 ] Als mich beim Essen ein Vorsteher aufforderte, noch ein wenig zu essen, und ich sagte, ich könne nicht mehr, erwiderte er: „Ich habe schon sechsmal zu verschiedenen Zeiten ankommenden Brüdern den Tisch gedeckt und, um Jeden zum Essen aufzumuntern, mit Allen Speise genossen und hungere noch; und du, der du jetzt das erste Mal issest, sagst, du könnest nicht mehr!“

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Von den Einrichtungen der Klöster (BKV) |
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Avant-Propos et Préface d'Institutions de Cassien |
Contents
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- Von den Einrichtungen der Klöster (De institutis coenobiorum et de octo principalium vitiorum remediis)
- Erstes Buch: Von der Kleidung der Mönche.
- Zweites Buch: Die kanonischen Vorschriften über die nächtlichen Gebete und Psalmengesänge.
- Drittes Buch: Von dem vorgeschriebenen Officium des Tages.
- Viertes Buch: Regeln für die Novizen.
- Fünftes Buch: Von dem Geiste der Unmäßigkeit.
- 1. Übergang von den Ordensregeln zur Bekämpfung der acht Hauptsünden.
- 2. Obwohl alle Menschen die Ursachen ihrer Fehler in sich tragen, so sind doch nicht alle mit denselben bekannt und bedürfen deßhalb zur Erkenntniß derselben göttlicher Hilfe.
- 3. Unser erster Kampf muß gegen den Geist der Gastrimargie d. h. der Gaumenlust gerichtet sein.
- 4. Nach dem Zeugnisse des Abtes Antonius muß man jede Tugend durch das Beispiel Desjenigen sich aneignen, der sie in besonderem Maße besitzt.
- 5. Nicht Alle können eine einheitliche Fastenordnung beobachten.
- 6. Nicht bloß von Wein wird der Geist berauscht.
- 7. Die Schwäche des Fleisches kann nicht die Reinheit des Herzens verhindern.
- 8. Wie man Speisen begehren und genießen darf.
- 9. Maß der vorzunehmenden Abtödtungen und Mittel gegen schädliche Fasten.
- 10. Zur Erhaltung der Reinheit des Leibes und der Seele ist die Enthaltsamkeit von Speisen nicht hinreichend.
- 11. Die Gelüste des Herzens können nur zugleich mit der gänzlichen Ausrottung der Laster ertödtet werden.
- 12. Dem Kampfe gegen den Geist muß der Kampf gegen das Fleisch zum Vorbilde dienen.
- 13. Wenn wir von dem Laster der Unmäßigkeit nicht frei sind, können wir nimmer an die Kämpfe gegen den inneren Menschen uns heranwagen.
- 14. Überwindung der Gaumenlust.
- 15. Stets muß der Mönch die Reinheit seines Herzens zu bewahren bestrebt sein.
- 16. Der Mönch kann, ähnlich der beim olympischen Wettkampfe üblichen Sitte, die geistlichen Kämpfe nicht bestehen, wenn er im Kampfe wider das Fleisch nicht den Sieg davon getragen hat.
- 17. Die Grundlage des geistigen Kampfes beruht auf dem Kampfe gegen die Unmäßigkeit.
- 18. Durch wie viele Kämpfe und Siege der Apostel die Siegeskrone im höchsten Kampfe errungen habe.
- 19. Der Kämpfer Christi verläßt nicht den Kampf, solang er im Körper weilt.
- 20. Der Mönch darf die Essenszeit nicht überschreiten, wenn er zu den Kämpfen mit dem innern Feinde gelangen will.
- 21. Von dem inneren Frieden und der geistigen Enthaltsamkeit des Mönches.
- 22. Wir müssen die körperliche Enthaltsamkeit üben, um zur Nüchternheit des Geistes zu gelangen.
- 23. Wie die Kost eines Mönches beschaffen sein soll.
- 24. In Ägypten werden nach meiner eigenen Erfahrung bei der Ankunft eines Fremden die täglichen Fasten stets gebrochen.
- 25. Enthaltsamkeit eines Greises, der nach sechsmaligem Genusse von Speisen noch hungerte.
- 26. Ein anderer Greis nahm in seiner Zelle niemals allein Speise zu sich.
- 27. Lob der Äbte Päsius und Johannes.
- 28. Des Abtes Johannes herrliche Lehre, gegeben auf dem Todesbette.
- 29. Abt Machetes schlief nie bei geistlichen Gesprächen, aber beim Anhören weltlicher Geschichten versank er stets in Schlaf.
- 30. Des Abtes Machetes Vorschrift, über Niemanden zu urtheilen.
- 31. Strafrede desselben Greises gegen die Brüder, welche bei geistigen Gesprächen schliefen, aber bei der Erzählung müßiger Geschichten aufwachten.
- 32. Wie Briefe vor dem Lesen verbrannt wurden.
- 33. Abt Theodor löst eine Frage mit Hilfe des Gebetes.
- 34. Welches Studium der Abt Theodor seinen Mönchen empfahl, um Kenntniß in der heiligen Schrift zu erlangen.
- 35. Strafrede des Abtes Theodor, die er um Mitternacht in meiner Zelle hielt.
- 36. Beschreibung der Wüste Diolkus, in welcher Anachoreten leben.
- 37. Von der Nächstenliebe des Abtes Archebius.
- 38. Archebius bezahlt mit seiner Hände Arbeit die Schuld seiner Mutter.
- 39. Durch welchen Vorwand ein Greis dem Bruder Simeon, als er Nichts zu thun wußte, Handarbeit verschaffte.
- 40. Knaben, welche einem entfernten Kranken Feigen bringen sollten, wollten lieber in der Wüste verhungern, als dieselben genießen.
- 41. Nach des Abtes Makarius Ausspruch soll der Mönch die Enthaltsamkeit üben, möge er nun ein langes Leben oder jeden Tag den Tod vor sich zu haben glauben.
- Sechstes Buch: Von dem Geiste der Unreinheit.
- Siebentes Buch: Von dem Geiste der Habsucht.
- Achtes Buch: Von dem Geiste des Zornes.
- Neuntes Buch: Von dem Geiste der Betrübniß.
- Zehntes Buch: Von dem Geiste der Lauheit.
- Elftes Buch: Von dem Geiste der eitlen Ruhmsucht.
- Zwölftes Buch: Von dem Geiste des Hochmuthes.