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Gegen Celsus (BKV)
15.
Hierauf sagt Celsus: "Daß ich aber mit dieser Ansicht mein Ziel nicht verfehle, will ich aus den eigenen Worten jener Leute nachweisen. Denn in dem himmlischen Dialoge, glaub ich, äußern sie sich wohl so mit diesen Wendungen: "Wenn der Sohn stärker ist als Gott, und wenn der Sohn des Menschen Gottes Herr ist - und welcher andere wird Herr sein über den herrsc henden Gott? - wie kommt es, daß viele um den Brunnen herumstehen, und keiner in ihn hienabsteigt? Warum bist du verzagt, da du doch einen so weiten weg zurückgelegt hast? - Du irrst dich, denn Unerschrockenheit und ein Schwert ist mir zur Hand." So stellen sie sich nicht die Aufgabe, den überhimmlischen Gott zu verehren, sondern denjenigen, den sie als Vater dieses1 angenommen haben, welcher Mittelpunkt ihrer Vereinigung ist; damit sie unter dem Deckmantel des großen Gottes diesem, den sie an ihre Spitze stellen, dem Sohn des Menschen, den sie als "stärker" und als "Herrn des herrschenden Gottes" bezeichnen, allein ihre Verehrung erweisen. Daher S. 748 stammt bei ihnen die Mahnung, man dürfe nicht "zwei Herren dienen, damit der Aufruhr, der von diesem einen ausgeht, erhalten bleibe."
Auch an dieser Stelle wieder entnimmt Celsus diese Ansichten irgendeiner ganz unbedeutenden Sekte und macht daraus allen Christen einen Vorwurf. Ich betone: "irgendeiner ganz unbedeutenden Sekte", so daß es auch für uns, die wir uns doch häufig in der Widerlegung von Anhängern von Sekten geübt haben, nicht klar ist, von welcher Lehre Celsus dies entnommen hat; wenn er es überhaupt2 entnommen und nicht vielmehr erdichtet oder als Folgerung hinzugefügt hat. Denn da wir behaupten, daß auch die sinnlich wahrnehmbare Welt dem Schöpfer des Weltalls angehöre, so erklären wir damit ganz offenbar, daß "der Sohn" nicht "stärker", sondern schwächer "als der Vater ist". Und zwar sagen wir dies, da wir ihm Glauben schenken, wenn er spricht: "Der Vater, der mich gesandt hat, ist größer als ich."
Und keiner von uns ist so wahnwitzig, um zu sagen: "Der Sohn des Menschen ist Gottes Herr." Wenn wir aber den Heiland als "Gott, das Wort", und als "die Weisheit und Gerechtigkeit und Wahrheit" betrachten, so sagen wir dann allerdings, daß er über alle Dinge, die ihm nach diesen Eigenschaften unterworfen sind, herrsche, aber durchaus nicht auch über "den ihn beherrschenden Gott und Vater". Da ferner das Wort über niemand gegen dessen Willen "herrschen" will, und Schlechtigkeit sich nicht nur bei manchem Menschen, sondern auch bei einigen Engeln und bei allen Dämonen findet, so behaupten wir, daß es diese, da sie sich ihm nicht freiwillig fügen, auch noch nicht "beherrscht".Nimmt man aber das Wort "herrschen" in anderer Bedeutung, so "herrscht" das Wort auch übers sie in ähnlicher Weise, wie wir sagen, daß der Mensch über die unvernünftigen Tiere "herrscht", S. 749 ohne daß er doch ihren Willen unterwirft, so wie er etwa nach Zähmung manche Löwen und ins Joch gespannte Zugtiere "beherrscht". Indessen läßt das Wort nichts unversucht, um auch diejenigen, welche ihm jetzt noch nicht gehorchen, zum Gehorsam zu bringen und auch über sie zu "herrschen". Nach unserer Auffassung ist also das falsch, was Celsus als unsern angeblichen Ausspruch anführt: " Welcher andere wird Herr sein über den herrschenden Gott?"
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Origen Against Celsus
Chapter XV.
Celsus goes on to say: "That I may give a true representation of their faith, I will use their own words, as given in what is called A Heavenly Dialogue: If the Son is mightier than God, and the Son of man is Lord over Him, who else than the Son can be Lord over that God who is the ruler over all things? How comes it, that while so many go about the well, no one goes down into it? Why art thou afraid when thou hast gone so far on the way? Answer: Thou art mistaken, for I lack neither courage nor weapons.' Is it not evident, then, that their views are precisely such as I have described them to be? They suppose that another God, who is above the heavens, is the Father of him whom with one accord they honour, that they may honour this Son of man alone, whom they exalt under the form and name of the great God, and whom they assert to be stronger than God, who rules the world, and that he rules over Him. And hence that maxim of theirs, It is impossible to serve two masters,' is maintained for the purpose of keeping up the party who are on the side of this Lord." Here, again, Celsus quotes opinions from some most obscure sect of heretics, and ascribes them to all Christians. I call it "a most obscure sect;" for although we have often contended with heretics, yet we are unable to discover from what set of opinions he has taken this passage, if indeed he has quoted it from any author, and has not rather concocted it himself, or added it as an inference of his own. For we who say that the visible world is under the government to Him who created all things, do thereby declare that the Son is not mightier than the Father, but inferior to Him. And this belief we ground on the saying of Jesus Himself, "The Father who sent Me is greater than I." And none of us is so insane as to affirm that the Son of man is Lord over God. But when we regard the Saviour as God the Word, and Wisdom, and Righteousness, and Truth, we certainly do say that He has dominion over all things which have been subjected to Him in this capacity, but not that His dominion extends over the God and Father who is Ruler over all. 1 Besides, as the Word rules over none against their will, there are still wicked beings--not only men, but also angels, and all demons--over whom we say that in a sense He does not rule, since they do not yield Him a willing obedience; but, in another sense of the word, He rules even over them, in the same way as we say that man rules over the irrational animals,--not by persuasion, but as one who tames and subdues lions and beasts of burden. Nevertheless, he leaves no means untried to persuade even those who are still disobedient to submit to His authority. So far as we are concerned, therefore, we deny the truth of that which Celsus quotes as one of our sayings, "Who else than He can be Lord over Him who is God over all?"
[See note, book ii. cap. ix. p. 433. S.] ↩