17.
Indessen gebe ich zu: Wenn ich in meinem Briefe1 gesagt habe, daß Paulus sich deshalb dazu verstanden habe, auch noch als Apostel Christi die heiligen Geheimnisse der Juden zu feiern, damit er dadurch zu erkennen gebe, sie seien jenen nicht schädlich, die sie nach der von ihren Vätern überkommenen und durch das Gesetz vorgeschriebenen Weise begehen wollten, so habe ich mich dabei unvollständig ausgedrückt. Nur damals nämlich, da der Glaube an die Gnade das erste Mal geoffenbart wurde, war dies nicht schädlich. Im Verlaufe der Zeit aber sollten diese Gebräuche von allen Christen aufgegeben werden, damit nicht, wenn sie noch geübt würden, eine Verwechslung stattfinde zwischen dem, was Gott seinem Volke durch Moses geboten hat, und dem, was der unreine Geist in den Tempeln der bösen Geister2 eingesetzt hat. Meine Nachlässigkeit, aus der ich dies nicht beigefügt habe, ist also mehr zu tadeln als dein Vorwurf3. Indessen habe ich lange vor dem Empfange deines Briefes gegen den Manichäer Faustus geschrieben, und deine Geneigtheit wird lesen können, wenn du es nicht verschmähst, wie ich dort jene Stelle, wenn auch in aller Kürze, erklärt und jene Bemerkung nicht ausgelassen habe. Auch werden dir meine besten Freunde, durch die ich jetzt diesen Brief dir sende, bezeugen, daß ich auch früher mich so ausgesprochen habe. Glaube es mir, was ich von Herzen und vor Gott versichere, ich fordere dies mit dem Rechte der S. 305 Liebe. Nie war es meine Ansicht, daß auch jetzt noch die Christen, die früher Juden waren, jene Geheimnisse des Alten Bundes in irgendeiner Absicht, in irgendeiner Meinung feiern müßten oder daß ihnen dies in irgendeiner Weise freistehe, während ich von Paulus, seit ich mit seinen Briefen bekannt wurde, nie anders gedacht habe. Auch deine Ansicht ist dies ja zweifellos, daß in unserer Zeit sich niemand solchen Anschein geben dürfe, obwohl, wie du glaubst, die Apostel dies getan hätten.
