25.
Mögen diejenigen, die anderer Ansicht sind, es mir verzeihen; ich glaube einem so großen Apostel, wenn er in eigener Sache schwört, in höherem Grade als irgend jemandem, sei er auch noch so gelehrt, wenn er über den Brief eines anderen Erörterungen anstellt. Auch fürchte ich mich nicht vor der Nachrede, daß ich den Paulus so verteidige, als habe er den Irrtum der Juden nicht geheuchelt, sondern sei selbst im Irrtum gewesen. Geheuchelt hat er den Irrtum nicht, da er mit apostolischer Freiheit, wie es für jene Zeit paßte, die Geheimnisse des Alten Bundes, wo es notwendig war, auch tatsächlich ehrte, weil sie nicht durch satanischen Trug zur Täuschung der Menschen, sondern durch Gottes Vorsehung zur prophetischen Weissagung künftiger Dinge eingesetzt waren. Aber auch in Wahrheit befand er sich nicht im Irrtume der Juden, da er nicht nur wußte, sondern auch eindringlich und nachdrücklich predigte, daß diejenigen irren, die glaubten, man müsse den Heiden diese Dinge auferlegen oder sie seien zur Rechtfertigung irgendeines Gläubigen erforderlich.
