9.
Als Elias vor Jezabel floh und sich ermüdet unter einer Eiche niederließ, da kam ein Engel Gottes, weckte ihn und sprach: „Stehe auf und iß!“ Er blickte sich um und bemerkte zu seinen Häupten ein schlichtes Brot und einen Krug mit Wasser. 1 Konnte etwa der Herr ihm nicht einen würzigen Wein oder mit Öl zubereitete Speisen oder eine Fleischpastete schicken? Elisäus lud die Prophetensöhne zum Essen ein und setzte ihnen Feldkräuter vor. Über dem Essen riefen sie wie aus einem Munde: „Der Tod ist im Topfe, o Mann Gottes!“ Er S. 72 regte sich nicht auf über die Köche; denn er war an keinen feinen Tisch gewöhnt. Vielmehr warf er Mehl darüber und bannte die Bitterkeit, auf die gleiche Kraft vertrauend, durch die Moses das bittere Wasser verwandelt hatte. 2 Vernimm noch, mit welchen Speisen er die Häscher bewirtete, die gekommen waren, ihn gefangenzunehmen. Ohne daß sie es wußten, hatte er sie, deren Auge geblendet und deren Geist verwirrt war, nach Samaria geführt. Er sprach; „Setze ihnen Brot und Wasser vor! Wenn sie davon gegessen und getrunken haben, soll man sie ihrem Herrn zurückschicken.“ 3 Auch Daniel konnte sich aus den königlichen Schüsseln mit besserer Kost versorgen. Aber Habakuk trägt ihm das Essen der Schnitter, also offenbar ein einfaches ländliches Gericht zu. 4 Deshalb heißt er auch „Mann des Verlangens“, 5 weil er das Brot sinnlichen Verlangens nicht aß und den Wein der Begierlichkeit nicht trank.
