21. Von Joseph, der ihn begrub
Es wurde aber auch Joseph, der ihn mit Spezereien gesalbt und in sein eigenes Grab gelegt hatte, ergriffen und in S. 25 einen Kerker gesperrt und von den Obersten der Priester selbst bewacht1 Denn sie hegten noch größeren Zorn gegen ihn, wie der Bericht erzählt, den Pilatus an den Kaiser Tiberius schickte, als gegen den Herrn selbst; daher wurde jener nur von den Kriegsknechtem dieser aber von den Priestern selbst bewacht. Aber als der Herr erstand, und die Wächter erschreckt wurden durch den Anblick der Engel, da sie ihn im Grabe nicht fanden, wurden in derselben Nacht die Wände der Zelle, in der Joseph gefangen saß, in die Höhe gehoben, und er selbst aus der Haft, indem ihn ein Engel lösete, befreit, während die Wände wieder an ihren Platz zurückkehrten. Und als die Priester auf die Wächter schmäheten und den heiligen Leib mit Gewalt von ihnen verlangten, sagten ihnen die Soldaten: »Gebet ihr Joseph zurück, und wir geben euch Christus; aber die Wahrheit zu gestehen, weder ihr könnt jetzt uns den Wohltäter Gottes, noch wir euch den Sohn Gottes zurückgeben« So wurden jene beschämt, und die Kriegsknechte gingen durch solche Rede frei von dannen.
Gregor entnimmt diese Erzählung dem (apokryphen) sog. Nicodemusi Evangelium XII, 1 ff. (Tischendorf, Evangelist apooryphik L. Aufl. 367, 370»). Angebliche Berichte des Pilatus an den Kaiser sind uns mehrfach überliefert, z. B. bei Tischetldorf a. a. O. 433, keiner davon erwähnt jedoch Joseph von Ll·riruathia. ↩
