30. Von den sieben Männern, die nach Gallien zur Predigt usw.
Unter dem Kaiser Decius aber brachen viele Verfolgungen gegen den christlichen Namen aus, und das Blut so vieler Gläubigen wurde vergossen, daß sie nicht zu zählen sind. Babillas, der Bischos von Antiochia mit drei Knaben, Urbanus nämlich, Prilidan und Epolon, ferner Xystus, der Bischos der römischen Kirche, und der Archidiakon Laurentius und Hippolytus vollendeten im Märtyrertod, weil sie bekannten den Namen des Herrn. Valentinianus und Novatianus1 standen damals an der Spitze der Jrrlehrer und wüteten auf Betrieb des bösen Feindes gegen unsern Glauben. Zu dieser Zeit wurden sieben Männer zu Bifchöfen geweiht und nach Gallien geschickt, dort das Wort zu predigen. Denn so erzählt die Leidensgeschichte des heiligen Märtyrers Saturninus: »Unter dem Konsulate des Decius und 251 Gratus empfing, wie noch in getreuem Andenken bewahrt wird, die Stadt Toulouse den Saturninus, ihren ersten und größten Bischof«2. Folgende Bischöfe aber wurden nach Gallien geschickt: Catianus nach Tours, Trophimus nach Arles, Paulus nach Narbonne, Saturninus nach Toulouse, Dionysius nach Paris, Stremonius nach Arvern3 und Martialis nach Limoges. Unter diesen aber erlitt der heilige Dionysius, Bischos von Paris, um Christi Namen willen vielfache Plagen und endete das zeitliche S. 32 Leben unter dem Schwerte. Saturninus sprach, als er schon gewiß war seines Märtyrertodes zu zweien seiner Priester:
»Siehe, ich werde dahingegeben und die Zeit meiner Auslösung ist nahe. Daher bitte ich, weichet nicht von mir, bis daß ich alles erfüllt, was geschehen muß« Und als er ergriffen und auf die Burg4 geführt ward, verließen sie ihn, und er wurde allein davongeschleppt. Da er aber sich so von ihnen verlassen sah, soll er gebeten haben: »Herr Jesu Ehriste, erhöre mich von deinem heiligen Himmel, laß diese Kirche niemals in alle Ewigkeit einen von den Bewohnern dieser Stadt zu ihrem Bischofe haben« Und wir wissen, daß dies bis aus den heutigen Tag in dieser Stadt niemals der Fall gewesen ist. Saturninus aber wurde an die Fersen eines wütenden Stiers gebunden, und endete, von der Burg herabgeschleift, sein Leben. Eatianus aber, Trophimus, Stremonius, Paulus und Martialis wandelten in größter Heiligkeit und gewannen ein großes Volk der Kirche und breiteten aller Orten den Glauben an Christus aus und gingen endlich in freudigem Bekenntnis heim. Und so verließen jene durch den Märtyrertod, diese im Bekenntnis die Erde, »und wurden alle wieder vereint im Himmelreich.
Valentmus (nicht Valentinianus) lebte und wirkte um 120——160, Novatian ein Jahrhundert später. ↩
Dies steht im zweiten Kapitel der erhaltenen Leidensgeschichte des heiligen Saturninusx daß zugleich aber noch sechs andere Bischöfe nach Gallien gesandt worden Wen, findet sich weder dort, noch in älteren Quellem ↩
Amerika, die alte Hauptstadt der Auvergne, führt jetzt den Namen Clermont ↩
»Das Eapitolium« im Lateinischen. » ↩
