1. Von Adam und Eva
Jm Anfange bildete der Herr Himmel und Erde in seinem Christ, der da ist der Ursprung aller Dinge, das heißt in seinem Sohne. Und dieser nahm, als die Elemente der Welt geschaffen, einen Kloß vergänglicher Erde und bildete den Menschen nach seinem Bilde und seinem Gleichnis, und blies ihm in das Antlitz den Hauch des Lebens, und also ward der Mensch gemacht in das natürliche Leben1 und da er schlief, ward ihm eine Rippe genommen und Eva, sein Weib, erschaffen. Es ist aber kein Zweifel daran, daß Adam, der erste Mensch, ehe denn er sündigte, unsern Herrn und Heiland versinnbildlichte. Denn da dieser entschlummerte in seinem Leiden, stellte auch er sich dar aus seiner Seite, während er Wasser und Blut ihr entströmen ließ, die jungfräuliche und unbefleckte Kirche, mit seinem Blute erkauft und durch das Wasser gereinigt, die weder Flecken noch Runzel hat2, denn wegen ihrer Flecken ist sie in klarem Wasser gebadet worden, und an das Kreuz gespannt wegen ihrer Runzeln. Die ersten Menschen aber, in der Lust des Paradieses selig lebend, übertraten, von der List der Schlange verlockt, die Gebote Gottes, und aus dem Sitz der Engel getrieben, wurden sie preisgegeben den Mühen der Welt.
