5. Von Chus, der zuerst ein Götzenbild machte
Es hatte nun Noah nach der Sündflut drei Söhne: Sem, Ham und Japhet. Von Japhet gingen Geschlechter der Menschen aus, und so auch von Ham und von Sem. Und von ihnen, wie die alte Geschichte besagt, wurde verbreitet das Menschengeschlecht, so weit es unter dem Himmel wohnt1. Der Erstgeborene des Ham aber war Chus Der erfand durch Eingebung des Teufels zuerst alle Zauberei und Abgötterei, und stellte zuerst auf des Teufels Geheiß ein Bild auf, es anzubeten, und durch falsche Kunst ließ er vor den Menschen Sterne und Feuer vom Himmel fallen. Und er ging zu den Persern, und die Perser nannten ihn Zoroaster, d. i. lebendiger Stern. Sie lernten auch von ihm das Feuer anbeten, und sie verehren ihn selbst als Gott, nachdem Feuer vom Himmel ihn von der Erde genommen hatte2.
- B. Mos. 9, 19.
Bei Orofius 1V, 3 und in Augustins Civitas Dei XXL 14 wird Zoroaster als Erfinder des Zauberwesens genannt. Die Etymologie seines Namens, die Gregor gibt, findet sich in den in ihrer jetzigen Gestalt wohl dem 3. Jahrhundert entstammenden Pfeudoclementinischen Recognitionen IV, 27. Hier wird Zoroaster mit dem l. B. Mos. 10, 6 genannten Mesraim, dem Bruder des Chus identifiziert, bei anderen bald mit beider Vater Cham, bald mit seinem Sohne Nimrod; vgl. hierüber MS Material, das Cotelier in seiner Ausgabe der Recognitionen zusammengetragen hat (Vkigne, P. Gr. I, 1325s6). Bei Gregor mag eine Berwechselung dieser Persönlichs keiten zugrunde liegen. Das Interesse, das man der Gestalt des Zoroaster entgegenbrachte, erklärt sich aus der Berührung des Christentums mit dem PAMZMUZO wie sie sich in den gnostischen Systemen ausdrückt ↩
