31. Von der Kirche zu Bourges
Von den Jüngern derselben kam aber einer nach der Stadt Bourges, und verkündigte dem Volke das Heil aller Menschen in Christus dem Herrn. Es glaubten aber nur wenige daselbst, doch diese wurden zu Geistlichen geweiht, im Gesange der Psalmen unterwiesen und belehrt, wie sie eine Kirche bauen und dem allmächtigen Gott dienen sollten. Da sie aber nur wenig Geld zum Bau besaßen, baten sie einen Einwohner um sein Haus, daß sie daraus eine Kirche machten. Die vornehmsten Leute1 S. 33 aber und die andern angefehenen Bewohner des Ortes waren damals noch dem Götzendienst zugetan, und die Gläubigen waren aus dem armen Volk, wie der Herr auch den Juden vorwarf und sprach: »Die Zöllner und Huren mögen wohl eher ins Himmelreich kommen, denn ihr«2. Da sie aber von dem, den sie darum baten, das Haus nicht erhielten, wandten sie sich an einen gewissen Leocadius, der war aus vornehmer gallischer Familie3 vom Geschlecht des Vectius Cpagathus, von dem wir oben erzählt haben, daß er um Christi Namen willen den Tod erlitten hatte. Und als sie ihm ihre Bitte und ihren Glauben eröffnet hatten, antwortete er ihnen: »Sollte mein Haus, das ich bei der Stadt Bourges besitze, zu solchem Werke gut genug sein, so würde ich es euch wohl geben«. Da sie das höreten, warfen sie sich ihm zu Füßen, und brachten ihm 300 Goldstücke auf einer silbernen Schlüssel dar, und sagten ihm, daß das Haus für diesen Zweck ganz passend sei. Daraus nahm er drei Goldstücke, daß sie ihm Segen brächten, das übrige gab er ihnen gütig zurück, und da er bis dahin noch in dem Wahne des Heidentums befangen war, wurde er nun Christ und machte ein Haus zur Kirche Das ist jetzt die vornehmste Kirche in der Stadt Bourges, ein prächtiges Gebäude, durch die Reliquien Stephanus, des ersten Märtyrers, verherrlicht.
»Senatoren« im Lateinischen Die reichsten Grundbesitzek Ü! VCU PVVVIUDJU erhielten in den späteren Zeiten des Römischen Reiches häufig VkEfEUd TIütxlx Zietkax ihren Geschlechtern erblich blieb und noch in den Tagen Gregors und at e festgehalten wurde. ↩
Matth 21, 31. ↩
Einen hervorragenden Senator Galliens« nennt ihn Gregor. ↩
