35. Von dem Bischof Quirinus
Unter Diocletianus, welcher die dreiunddreißigste Stelle unter den römischen Kaisern einnimmt, erhob sich vier Jahre hindurch eine so schwere Verfolgung gegen die Christen, daß einstmals sogar am hochheiligen Tage der Ostern selbst viele von ihnen getötet wurden, weil sie dem wahren Gotte dienten. Zu der Zeit erlitt um Christi Namen willen den ruhmvollen Tod des Märtyrers Quirinus, ein Priester der Kirche zu Sisseck1. Die grausamen Heiden banden ihm einen Mühlstein um den Hals und stürzten ihn in den Strudel eines Flusses. um 310
S. 36 Und als er hineingeworfen war, schwamm er doch noch lange durch ein Wunder Gottes oben auf dem Wasser, und die Wellen verfchlangen den nicht, den keine Schwere der Schuld drückte. Da verwunderte sich die Menge des Volks, das herumstand, und sie achtete nicht die Wut der Heiden, sondern eilte den Priester zu retten. Er aber, als er dies sah, duldete nicht, daß er dem Märtyrertode entrissen wurde, sondern erhob seine Augen gen Himmel und sprach: »Herr Jesu, der du in deiner Herrlichkeit sitzest zur Rechten des Vaters, laß mich nicht diesem Kampf entrissen werden, sondern nimm meine Seele auf und vereinige mich mit deinen Märtyrern zur ewigen Ruhe« Und als er das gesagt, gab er seinen Geist auf. Sein Leib aber wurde von Christen gefunden und feierlich bestattet.
Die alte Stadt Stscia an der Mundung der Kulpa in die Sau, sie war zu AUSUstUs Zeiten die wichtigste Stadt in Pannoniem noch heute finden sich dort römische Namen. ↩
