34. Von dem Märtyrer Privatus
Als aber die Alamannen in Gallien einbrachen, wurde der heilige Privatus, der Bischof der Stadt Javols1 in einer Höhle des Berges bei Mende gefunden, wo er dem Fasten und Beten oblag, während seine Gemeinde sich geflüchtet und in die Mauern der Feste Grdzes eingeschlossen hatte2. Da er aber wie der gute Hirte seine Schafe den Wölfen nicht überliefern mochte, wollten die Alamannen ihn zwingen, den Götzen zu opfern. Doch er weigerte sich folcher Befleckung und verwünschte sie. Da schlugen sie ihn mit Knäueln, bis sie meinten, er wäre tot, und wenige Tage nachher gab er wirklich den Geist auf, weil sie so übel ihn zugerichtet. Chrok aber wurde bei der Stadt Arles in Gallien ergriffen, litt vielfache Marter und endete durch das Schwert. Wohl mit Recht büßte er so die Leiden, die er über die Heiligen Gottes gebracht.
