26. Von Jakobus, Markus und Johannes dem Evangelisten
Damals empfingen auch Jakobus, der Bruder des Herrn, und Markus, der Evangelist, um Christi Namen willen die Ehren« krone des Märtyrertods. Aber zuerst von allen betrat diesen Weg Stephanus, der Diakon und Märtyrer. Und nach dem Tod des Apostels Jakobus brach großes Unglück herein über die Juden. Denn Vespasianus rückte ins Land; der Tempel wurde eingeäschert und 600 000 Juden in diesem Kriege vom Schwerte oder vom Hunger hingerafft. Der nächste aber, der nach Nero S. 29 gegen die Christen wütete, war Domitianus, er schickte den Apostel Johannes nach der Jnsel Patmos in die Verbannung und übte mannigfache Grausamkeiten aus gegen das Volk des Herrn. Nach seinem Tode kehrte der heilige Apostel und Evangelist Johannes aus der Verbannung zurück, und alt und hochbetagt legte er sich nach einem Leben, das vollkommen war in dem Herrn, lebendig in die Gruft. Denn von ihm sagt man, daß er den Tod nicht schmecke, bis der Herr wiederkommt zum Gericht; spricht dieser doch selbst in den Evangeliem »Jch will, daß er bleibe, bis ich komme«1.
Auf Johann. 21, 22——23 fußend, setzte sich seit dem 2. Jahrhundert die Meinung fest, der Apostel Johannes sei nicht gestorben, sondern schlafe unter der Erde bis zu Christi Wiederkehr; vgl. die Zusammenstellung der Texte bei Corssen in den Texten und Untersuchungen von Gebhardt und Harnack, XV, 1, 82 und über die Sage im allgemeinen Lepsius, Die apokryphen Apostelgeschichten und Apostellegmsp den I, 494 ff. Auch nach Gregor findet sie sich noch in der mittelalterlichen Literatur: VIII« V« S« SOVOTI O— 4 (M. G. ss. XV, 1, 291), Adam’s oon Bremen Hamburger Bistumsgeschichte l, M. ↩
