16. Vom Bischof Ramatius zu Arvern
S. 90 Zu derselben Zeit lebte zu Arvern der heilige Namatius, der nach dem Tode des Bischofs Rusticus der achte Bischof der Stadt war. Er baute auf eigene Hand die Kirche, die noch jetzt steht und für die bedeutendere in der Stadt gilt. Sie hat 150 Fuß in der Länge und 60 in der Breite, ihre Höhe innerhalb des Schiffs beträgt bis zur Decke 50 Fuß, nach vorne hat sie einen runden Ausbau für den Altar, auf beiden Seiten aber Flügel von zierlicher Arbeit. Das ganze Gebäude ist in Kreuzesform aufgeführt. Es hat 42 Fenster, 70 Säulen und 8 Türen. Es waltet aber dort der Schauer Gottes und seine große Herrlichkeih und im Frühling verspüren die Andächtigen oft deutlich, wie ein süßer Duft gleich wie von Gewürzen sich verbreitet. Die Wände am Altarraum sind in Mosaik kunstreich aus vielen Marmorarten zusammengesetzt Im zwölften Jahre vollendete der heilige Bischof dieses Gebäude, und sandte dann Priester nach Bologna, einer Stadt in Italien, um die Reliquien der heiligen Agricola und Vitalis zu holen, die, wie allgemein bekannt ist, um des Namens Christus, unsres Gottes willen gekreuzigt sind1.
Die Überführung ber Reliquien erzählt Gregor in seinem Buche vom Ruhm der Märtyrer, Kap. 43. ↩
